Schädel (Kranium, Cranium)

Knochengerüst des Kopfes. Die Anatomie gliedert die (je nach Zählweise) etwa 30 Knochen des Schädels in zwei Gruppen: den Hirnschädel und den Gesichtsschädel. Der Gesichtsschädel (Viscerocranium) besteht aus den Knochen, die die Grundlage des Gesichts bilden. Die Knochen des Hirnschädels (Neurocranium) bilden eine stabile Hülle um das Gehirn, die Schädelhöhle. Der kapselartige Teil, der das Gehirn umschließt, heißt Schädeldach (Schädelkalotte) und besteht aus drei einzelnen Knochen (Stirnbein, Scheitelbein und Hinterhauptsbein). Der knöcherne Unterbau, auf dem das Schädeldach sitzt, ist die Schädelbasis.

Die Schädelbasis bildet mehrere knöcherne Gruben (Schädelgrube), in denen das Gehirn liegt. Die vordere Schädelgrube (Fossa cranii anterior) beherbergt das Stirnhirn und das Riechhirn, in der mittleren Schädelgrube (Fossa cranii media) liegen die Schläfenlappen und die Sehnervenkreuzung. In der hinteren Schädelgrube (Fossa cranii posterior) schließlich befinden sich die Hinterhauptslappen, das Kleinhirn, die Brücke und das verlängerte Mark. Zwischen mittlerer und hinterer Schädelgrube befindet sich eine Einsenkung, in welche die Hypophyse eingebettet ist. Sie nennt sich Türkensattel (Sella turcica), weil ihre Form an einen türkischen Sattel erinnert.

Beim Neugeborenen lassen sich die Knochenplatten des Schädeldachs noch verschieben, sie wachsen um den 5. Lebensmonat herum an den Schädelnähten zusammen. Die Fontanellen, an denen drei oder mehr Knochenplatten aneinander stoßen, schließen sich sogar erst während der erste drei Lebensjahre.

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