Streptokokken (Kettenkokken)

Grampositive, unbewegliche Bakterien mit Ei- oder Kugelform, die unter dem Mikroskop daran zu erkennen sind, dass sie sich zu Schnüren zusammenlagern. Die meisten Streptokokkenstämme sind anaerob und siedeln daher an Orten mit sehr niedriger Sauerstoffkonzentration. Die verschiedenen Stämme werden anhand ihrer Fähigkeit, rote Blutkörperchen zu zerstören (Hämolyse), bzw. ihrer antigenen Eigenschaften unterschieden (Lancefield-Klassifizierung). Streptokokken sind nicht zwangsläufig krankheitserregend. So besiedeln Streptokokken die Mund- und Rachenschleimhaut des Menschen und die Streptokokkenstämme Streptococcus lactis und Streptococcus thermophilus helfen bei der Produktion von Sauerrahm, Joghurt und Quark.

Wenn das Immunsystem geschwächt ist oder Streptokokken in andere Körperregionen verschleppt werden, drohen ernsthafte Infektionen. So lösen Streptokokken eitrige, großflächige Entzündungen wie die Wundrose, die Eiterflechte und das Ekthyma aus. Im Kopfbereich rufen Streptokokken Gesichtsrose, Mittelohrentzündung und Nasennebenhöhlenentzündung sowie die Streptokokken-Angina hervor. Die Untergruppen Pneumokokken bzw. Enterokokken sind wiederum für Lungenentzündungen bzw. Harnwegsinfektionen verantwortlich. 1-4 Wochen nach der eigentlichen Streptokokkeninfektion kann es durch vom Immunsystem gebildete Antigen-Antikörper-Komplexe zu Folgeerkrankungen kommen, z.B. dem akuten rheumatischen Fieber, welches zu Entzündungen an Herz und Niere führt. Streptokokken sprechen gut auf Penizillin an und sind deshalb einfach zu bekämpfen. Gegen Enterokokken wird jedoch ein Breitspektrumantibiotikum benötigt.

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