Röntgen mit Kontrastmitteln

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Das Kontrastmittel hilft den Ärzt*innen, das Röntgenbild besser zu interpretieren.

Wenn sich die Dichte der für die Untersuchung relevanten Gewebe kaum unterscheidet, setzt man Röntgenkontrastmittel zur verbesserten Darstellung ein:

  • Jod oder Barium sind positive Röntgenkontrastmittel. Sie absorbieren die Röntgenstrahlen wie Blei oder Knochen besonders stark und erscheinen im Röntgenbild hell. Sie werden vor allem im Bereich des Magen-Darm-Trakts, der Niere und der Harnwege sowie zur Darstellung von Gefäßen (Angiografie) verwendet.
  • Negative Röntgenkontrastmittel wie Luft und Kohlendioxid haben eine sehr niedrige Dichte und erscheinen im Röntgenbild dunkel. Sie können insbesondere die Darstellung des Darms verbessern. Häufig werden sie mit positiven Röntgenkontrastmitteln kombiniert (Kolon-Doppelkontrast).

Je nach Art der Fragestellung wird das Röntgenkontrastmittel entweder geschluckt, durch Sonden oder mittels eines Einlaufs in den Magen-Darm-Trakt eingebracht oder in Gefäße injiziert.

Röntgenkontrastmittel-Untersuchungen mit Jod sind risikoreich, da der Patient allergisch reagieren kann. Solche Kontrastmittelallergien zeigen sich meist als stärkste allergische Sofortreaktion bis hin zum allergischen Schock. Daher wird die Indikation zur Kontrastmitteluntersuchung sehr sorgfältig gestellt.

Jodhaltige Kontrastmittel bergen weitere Risiken, da sie bei vorbestehender, aber bislang unbehandelter Schilddrüsenüberfunktion eine thyreotoxische Krise auslösen können. Deshalb werden vor Jodgabe die Schilddrüsenwerte im Blut bestimmt. Schließlich kann es auch zum akuten Nierenversagen bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion kommen, weshalb auch der Kreatininwert im Blut vor Kontrastmitteluntersuchungen bestimmt werden muss.

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Autor*innen

Dr. med. Arne Schäffler, Thilo Machotta | zuletzt geändert am um 09:29 Uhr