Esche

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Aus alten Schriften ist überliefert, dass die Esche in der Antike und in der Klostermedizin des Mittelalters ein bedeutender Medizinbaum war. Zu seinen wichtigsten Einsatzgebieten zählten die Entzündungshemmung sowie das Harntreiben bei Ödemen, Blasensteinen, Gicht oder Rheuma. Verwendet wurden die Blätter, Samen, das aufgeschnittene Holz und die cumarinhaltige Rinde des Baumes. Äußerlich kam die Asche aus Eschenrinde oder -blättern bei der Wundbehandlung und Geschwüren zum Einsatz, um deren Heilung zu fördern. Heute findet die Esche vor allem  als traditionelles Arzneimittel in der Volksmedizin Anwendung – in der Regel als Blattdroge. Neben Flavonoiden, Gerb- und Schleimstoffen enthält die Blattdroge unter anderem bis zu 28 Prozent Mannitol, einen harntreibenden Zuckeralkohol.

Wissenschaftlicher Name: Fraxinus excelsior.

Charakteristik

Die Esche ist ein einheimischer Laubbaum aus der Familie der Ölbaumgewächse mit einer Maximalhöhe von bis zu 40 m. Charakteristisch sind seine samtschwarzen Winterknospen. Im Frühling bilden sich unpaarig angeordnete, 9- bis 15-fach gefiederte Blätter mit einer Länge bis zu 11 cm. Sie sind länglich oval, oberseits kahl und sattgrün. Von April bis Mai zeigen sich unscheinbare in Rispen angeordnete grünliche Blüten. Sie haben weder Kelch noch Krone. Farblich stechen die purpurroten Staubbeutel (Antheren) der männlichen Blüten hervor. Als Früchte bildet die Esche längliche braune Nüsschen an dünnen Stielen. Sie sind mit einem Flügelsaum versehen und bis zu 5 cm lang.
In der Volksmedizin werden die getrockneten Blätter verwendet. Die Wirksamkeit bei den beanspruchten Anwendungsgebieten ist nicht belegt. Ein Auszug aus Eschenrinde findet sich im entzündungshemmenden Kombinationspräparat Phytodolor®.

Anwendungsbereiche

Innere Anwendung in der Volksmedizin: bei Fieber, Rheuma, Gicht, Ödemen, Steinleiden, Obstipation, Magen- und Spulwürmern
Chinesische Medizin: als Augenheilmittel
Sonstige Anwendung: Eschenholz zählt aufgrund seiner Stärke und Flexibilität zu den Edelhölzern und wird unter anderem für Parkett- und Dielenböden, als Werkzeuggriff oder für tragende Balken verwendet. Früher fertigte man Speere, Bögen und Palisaden daraus.

Dosierung

Tee: 3 Teelöffel der Droge mit 2 Glas heißem Wasser ansetzen, mehrmals täglich trinken

Risiken und Nebenwirkungen:

Risiken und Nebenwirkungen der bestimmungsgemäßen Anwendung therapeutischer Dosen der Droge sind nicht bekannt.

Quelle: Thomas Brendler, Joerg Gruenwald, Christof Jaenicke: Heilpflanzen CD-ROM (Herbal Remedies), 2003 MedPharm

Autor*innen

Sandra Göbel | zuletzt geändert am um 17:07 Uhr