Ingwer stammt aus Indien und wird dort und in China schon seit Jahrtausenden angebaut und medizinisch genutzt. Über Handelswege gelangte er ins alte Griechenland und nach Rom, wo man ihn als Gewürz sehr schätzte. Hildegard von Bingen erwähnt den Ingwer, Paracelsus wendet ihn bereits an. Er gilt als Mittel gegen Erkältungen, Wunden und Zahnschmerzen. Empfohlen wurde er auch bei Magen-Darm-Schmerzen, Blähungskoliken und zur Anregung der Verdauung.
Wissenschaftlicher Name: Zingiber officinale Rosc.
Charakteristik
Die Pflanze ist in Südostasien heimisch und in den USA, Indien und tropischen Gebieten kultiviert. Der geschälte Ingwerwurzelstock kann frisch oder getrocknet weiterverarbeitet werden. Medizinisch verwendet wird die Wurzel.
Anwendungsbereiche
Innere Anwendung: bei Verdauungsstörung und Reisekrankheit
Volksmedizin: bei Husten, Halsentzündung, Dünndarmentzündung, Unterleibsbeschwerden, rheumatischen Symptomen, Migräne und Nervenschwäche
Dosierung
500 mg Ingwerwurzelstock als gepulverte Droge pro Einnahme
Tee: 0,5-1 g grob gepulverte Droge mit kochendem Wasser übergießen, 5 Minuten ziehen lassen, anschließend durch ein Teesieb geben (1 Teelöffel entspricht etwa 3 g Droge)
Wirkung und Nebenwirkungen
Die Wirksamkeit von Ingwer gegen Reiseerkrankung, Übelkeit und Erbrechen ist wissenschaftlich in verschiedenen Studien nachgewiesen worden (Micklefield et al, 1999; Arfeen et al. 1994; Vutyavanich et al. 2001; etc.). Es bestehen keine Risiken bei bestimmungsgemäßer Anwendung therapeutischer Dosen. In der Schwangerschaft ist Vorsicht geboten. Ärzte und Apotheker geben weitere Anskunft.
Anwendung in Lebensmitteln
Die beißend-scharfe Ingwerwurzel ist besonders in der orientalischen Küche ein populäres Gewürz und wird auf breiter Basis bei der Herstellung vieler Lebensmittel und Getränke wie Ginger Ale, Colagetränke, Likör und Magenbitter, Gebäck und Plätzchen verwendet. Ingwer gilt als potenter Zusatzstoff in Functional Food Produkten.