Thymian

Emilio100/Shutterstock.com

Bereits die alten Griechen kannten und nutzten die heilende Wirkung des Thymians. Im 11. Jahrhundert soll er über die Alpen nach Nordeuropa gelangt sein. Überliefert ist, dass der Thymian in Nordamerika im 19. Jahrhundert als Badezusatz, Breiaufschlag und als warmer Umschlag eingesetzt wurde. In der Volksmedizin war Thymian ein bewährtes Mittel gegen eine Vielzahl von Krankheiten und Beschwerden. Dazu gehörten Unterleibskrämpfe, Koliken, Kopfschmerzen, Erkrankungen der Atemwege, Geschwülste, Quetschungen und Verrenkungen. Seit alters her ist das aromatische Kraut auch ein beliebtes Küchengewürz.

Wissenschaftlicher Name: Thymus vulgaris L.

Charakteristik

Thymian stammt aus Mittel- und Südeuropa. Das Kraut wird geschnitten, getrocknet und anschließend gerebelt, gesichtet und gesiebt. Medizinisch verwendet werden das aus dem frischen, blühenden Kraut gewonnene Öl, die abgestreiften und getrockneten Laubblätter und Blüten sowie alle frischen, oberirdischen Teile blühender Pflanzen.

Anwendungsbereiche

Innere Anwendung: bei Katarrhen der Atemwege, Reizhusten und Keuchhusten.
Äußere Anwendung: als Mund- und Gurgelwasser bei Entzündungen des Mund- und Rachenraumes, Hautjucken und Hautkrankheiten. Zur Wirkung kommen dabei die durchblutungsfördernden, antibakteriellen und Geruch beseitigenden Eigenschaften der Droge.
Volksmedizin: innerlich bei Verdauungsbeschwerden, Asthma, Kehlkopfentzündungen und chronischer Magenschleimhautentzündung; äußerlich bei Mandelentzündungen und schlecht heilenden Wunden.

Sonstige Verwendung

Haushalt: als Gewürz und Ingredienz von Likören.

Dosierung

Tagesdosis: 10 g Droge mit 0,03 % Phenolen.
Aufguss: 1-2 g Droge auf ca. 150 ml Wasser, mehrmals täglich nach Bedarf.
Fluidextrakt: 1-2 g, 1-3-mal / Tag
Tee: mehrmals täglich 1 Tasse

Wirkung und Nebenwirkungen

Laborstudien zufolge erleichtert Thymiankraut vor allem den Auswurf von Bronchialsekret. Diese Eigenschaft ist darauf zurückzuführen, dass Thymian in den Bronchien krampflösend wirkt. Das in der Droge enthaltene ätherische Öl Thymol wirkt darüber hinaus auch stark antimikrobiell gegen verschiedene Schimmelpilze, Bakterien, Protozoen und Herpes-simplex-Viren. Die meisten klinischen Studien mit Menschen sind älter und entsprechen nicht den heutigen wissenschaftlichen Standards.

Anwendung in Lebensmitteln

Thymian ist ein beliebtes Küchenkraut, das in der Nahrungsmittelindustrie auf breiter Basis eingesetzt wird. Die Tatsache, dass es den Auswurf von Bronchialsekret erleichtert, kombiniert mit seinen antimikrobiellen Aktivitäten machen es zu einem potenten Inhaltsstoff so genannter Functional-food-Produkte.

Autor*innen

Thomas Brendler, Joerg Gruenwald, Christof Jaenicke | zuletzt geändert am um 09:18 Uhr