Patienteninformation für "Metoclopramid“
1.Was ist "Metoclopramid“ und wofür wird es angewendet?
1.1.Welche Eigenschaften hat das Arzneimittel?
"Metoclopramid“ enthält den Wirkstoff Metoclopramid, ein Arzneimittel aus der Gruppe der sogenannten motilitätsfördernden Mittel.
Diese Arzneimittel wirken gegen Übelkeit und Erbrechen, indem sie Bewegungsvorgänge von Magen und Darm fördern.
Metoclopramid wird üblicherweise in Salzform als Metoclopramidhydrochlorid angewendet.
Metoclopramid ist verschreibungspflichtig und darf nur auf ärztliche Anweisung angewendet werden.
1.2.Welche Wirkstärken und Darreichungsformen gibt es?
Metoclopramid bzw. Metoclopramidhydrochlorid zum Einnehmen gibt es üblicherweise als
- Filmtabletten, Tabletten mit der Wirkstärke 10 mg,
- Retardkapseln mit der Wirkstärke 30 mg,
- Lösung zum Einnehmen enthaltend 1 mg Metoclopramid in 1 ml.
Ihr Arzt legt fest, welche Wirkstärke und Darreichungsform für Ihre Behandlung geeignet sind.
1.3.Metoclopramid zum Einnehmen wird angewendet
1.3.a) bei Erwachsenen
- Vorbeugung von nach Chemotherapie verzögert auftretender Übelkeit und verzögert auftretendem Erbrechen,
- Vorbeugung von Übelkeit und Erbrechen, die durch Strahlentherapie verursacht werden,
- Symptomatischen Behandlung von Übelkeit und Erbrechen, einschließlich Übelkeit und Erbrechen, die durch akute Migräne hervorgerufen werden. Metoclopramid kann in Kombination mit oralen Schmerzmitteln verwendet werden, um die Resorption des Schmerzmittels bei akuter Migräne zu fördern.
1.3.b) bei Kindern und Jugendlichen (im Alter von 1 bis 18 Jahren)
- Vorbeugung von nach Chemotherapie verzögert auftretender Übelkeit und verzögert auftretendem Erbrechen als Sekundäroption.
2.Was müssen Sie vor der Einnahme von "Metoclopramid“ beachten?
2.1."Metoclopramid“ darf nicht angewendet werden,
- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Metoclopramidhydrochlorid oder einen der sonstigen Bestandteile von "Metoclopramid“ sind,
- wenn Sie Blutungen, Einengungen oder einen Riss (Perforation) in Ihrem Magen oder Darm haben.
- wenn bei Ihnen ein seltener Tumor in der Nebenniere vermutet wird oder nachgewiesen wurde (Phäochromozytom).
- wenn Sie unwillkürliche Muskelkrämpfe (Spätdykinesie) haben oder jemals hatten, die medikamentös behandelt wurden.
- wenn Sie an Epilepsie leiden.
- wenn Sie an der Parkinson.Krankheit leiden.
- wenn Sie Levodopa (ein Wirkstoff gegen die Parkinson-Krankheit) oder dopaminerge Wirkstoffe einnehmen.
- bei bestimmten hormonabhängigen Geschwülsten (prolaktinabhängigen Tumoren).
- wenn Sie abnorme Blutfarbstoffwerte (Methämoglobinämie) oder einen NADH-Cytochrom-b5-Reduktase-Mangel haben oder jemals hatten.
- von Patienten mit Störungen des natürlichen Bewegungsablaufes (extrapyramidalmotorischen Störungen).
Metoclopramid-haltige Arzneimittel dürfen aufgrund des erhöhten Risikos extrapyramidaler Erkrankungen generell nicht bei Kindern unter 1 Jahr angewendet werden.
2.2.Besondere Vorsicht bei der Einnahme von "Metoclopramid“ ist erforderlich
Bei Patienten mit Leberfunktionsstörung (Leberinsuffizienz) und bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion sowie bei Jugendlichen sollte wegen der verzögerten Ausscheidung die Dosis der Funktionsstörung angepasst werden.
Bei Kindern, Jugendlichen und bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung (Niereninsuffizienz), bei denen die Ausscheidung von Metoclopramid eingeschränkt ist, ist besonders auf Nebenwirkungen zu achten und bei deren Auftreten das Arzneimittel sofort abzusetzen.
Bei Kindern und Patienten unter 30 Jahren kann das Vorkommen von zeitweisen oder anhaltenden unwillkürlichen krampfartigen Bewegungen besonders im Kopf-, Hals- und Schulterbereich (dystonisch-dyskinetische Reaktionen) erhöht sein.
Über ein sogenanntes malignes neuroleptisches Syndrom wurde nach der Anwendung von Metoclopramid berichtet. Der Arzt muss sofort verständigt werden! Dieses Syndrom kann unter Umständen tödlich verlaufen und muss daher sofort behandelt werden. Anerkannte Therapiemaßnahmen beinhalten die Gabe von Dantrolen und Bromocriptin.
In sehr seltenen Fällen, vor allem nach längerer Behandlungsdauer, kann sich eine anhaltende und häufig dauerhafte Bewegungsstörung, gekennzeichnet durch anormale, unwillkürliche Bewegungen vor allem im Bereich der Kiefer- und Gesichtsmuskeln, aber auch schraubende und plötzliche Schleuderbewegungen der Arme und Beine ausbilden (Spätdyskinesie). Das Risiko eine Spätdyskinesie zu entwickeln und das Risiko, dass diese dauerhaft sein könnte, steigt wahrscheinlich mit der Behandlungsdauer. Eine gesicherte Therapie dieser Symptome ist derzeit unbekannt. Auf erste Anzeichen einer Dyskinesie, vor allem im Bereich der Zunge und der Finger, muss unbedingt geachtet werden und das Beenden der Therapie in Erwägung gezogen werden.
Metoclopramid hat möglicherweise eine QT-Zeit-verlängernde Wirkung. Aufgrund sehr seltener Berichte über schwere Herzkreislaufreaktionen (insbesondere nach intravenöser Metoclopramid-Gabe) sollte eine Anwendung nur mit Vorsicht erfolgen, besonders bei Risikogruppen, bei Älteren, bei Patienten mit Herzreizleitungsstörungen, mit nicht korrigierten Elektrolytstörungen oder Bradykardie sowie bei Patienten, die weitere Arzneimittel mit QT-Intervall-verlängernden Eigenschaften einnehmen.
Hinweis zu sonstigen Bestandteilen: Arzneimittel zum Einnehmen können verschiedene Zuckerarten (z. B Lactose) enthalten. Bitte nehmen Sie diese daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.
2.2.a) Kinder
Metoclopramid darf nicht bei Kindern unter 1 Jahr angewendet werden.
Kindern über 2 bis zu 14 Jahren soll Metoclopramid nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt gegeben werden.
2.2.b) Ältere Patienten
Die Dosierung sollte bei älteren Patienten so niedrig wie möglich sein.
Bei älteren Patienten treten Parkinsonismus (charakteristische Zeichen: Zittern, Muskelsteifheit, Bewegungshemmung) und Spätdyskinesien (Bewegungsstörungen) häufiger auf.
Auch wegen möglichen Herzkreislauf-Reaktionen sollte eine Anwendung nur mit Vorsicht erfolgen.
2.2.c) Schwangerschaft
Wenn Sie schwanger sind, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
In tierexperimentellen Studien zeigt Metoclopramid keine Fehlbildung bewirkenden oder fruchtschädigenden Effekte, dennoch sollten Sie "Metoclopramid“ in der Schwangerschaft nur auf ausdrückliche Anordnung Ihres Arztes anwenden und nur dann, wenn Ihr Arzt es für eindeutig erforderlich hält.
2.2.d) Stillzeit
Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Metoclopramid, der Wirkstoff in "Metoclopramid“, geht in die Muttermilch über. Da Wirkungen von Metoclopramid auf das zentrale Nervensystem des gestillten Säuglings nicht auszuschließen sind, sollten Sie "Metoclopramid“ nicht einnehmen, wenn Sie Ihr Kind stillen.
2.2.e) Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
"Metoclopramid“ können auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Sie können dann möglicherweise auf plötzliche und unerwartete Ereignisse nicht mehr schnell und gezielt genug reagieren. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol und sedierenden Arzneimitteln (sogenannte Beruhigungsmittel).
2.3.Welche Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln sind zu beachten?
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor Kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Der Grund hierfür ist, dass andere Arzneimittel die Wirkungsweise von "Metoclopramid“ beeinflussen können oder dass "Metoclopramid“ Auswirkungen auf die Wirkung der anderen Arzneimittel haben kann. Dazu gehören:
- Levodopa und andere Arzneimittel zur Behandlung der Parkinson-Krankheit (siehe oben “"Metoclopramid“ darf nicht eingenommen werden“)
- Anticholinergika (Arzneimittel zur Linderung von Magenkrämpfen oder Spasmen)
- Morphinderivate (Arzneimittel zu Behandlung starker Schmerzen)
- Arzneimittel mit dämpfender Wirkung auf das Nervensystem,
- sämtliche anderen Arzneimittel zur Behandlung geistig-seelischer Erkrankungen
- Digoxin (Arzneimittel zur Behandlung von Herzschwäche)
- Ciclosporin (Arzneimittel zu Behandlung bestimmter Störungen des Immunsystems)
- Mivacurium und Suxamethonium (Arzneimittel zur Relaxation der Muskeln)
- Fluoxetin und Paroxetin (Arzneimittel zur Behandlung von Depression)
"Metoclopramid“ kann die Resorption (Aufnahme aus dem Magen-Darm-Trakt) von anderen Stoffen verändern, z.B. die von Cimetidin vermindern, die von Paracetamol, verschiedenen Antibiotika (belegt für Tetracyclin, Pivampicillin), Lithium und Alkohol beschleunigen bzw. erhöhen. Bei gleichzeitiger Verabreichung von "Metoclopramid“ und Lithium können erhöhte Lithiumplasmaspiegel auftreten.
Die Wirkung von Succinylcholin kann durch "Metoclopramid“ verlängert werden.
2.4.Woran ist bei Einnahme von "Metoclopramid“ zusammen mit Nahrungs- und Genussmitteln und Getränken zu denken?
Während der Behandlung mit Metoclopramid muss auf Alkoholkonsum verzichtet werden, da dieser die dämpfende Wirkung von "Metoclopramid“ erhöht.
3.Wie ist "Metoclopramid“ einzunehmen?
Nehmen Sie "Metoclopramid“ immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
3.1.Art und Dauer der Anwendung
Die Tabletten sind jeweils vor den Mahlzeiten unzerkaut mit etwas Flüssigkeit einzunehmen. Sie müssen nach jeder Metoclopramid-Einnahme selbst im Fall von Erbrechen und dem Abstoßen des Arzneimittels mindestens 6 Stunden warten, bevor Sie die nächste Dosis einnehmen, um eine Über-Dosis zu vermeiden.
Die Retardkapsel ist morgens (gegebenenfalls abends) vor der Mahlzeit unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (z.B. 1 Glas Wasser) einzunehmen. Ein Abstand von mindestens 24 Stunden zwischen zwei Einnahmezeitpunkten muss eingehalten werden, selbst im Fall von Erbrechen oder Abstoßen der Dosis.
Lösung zum Einnehmen 1 mg/ml: Es wird in der Regel mit einer graduierten Pipette dosiert. Sie fasst üblicherweise 5 ml, für die übliche Einzel-Dosis für einen Erwachsenen von 10 mg sind also zwei volle Pipetten einzunehmen.
Die Therapiedauer beträgt höchstens fünf Tage.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von "Metoclopramid“ zu stark oder zu schwach ist.
3.2.Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis
3.2.a) Erwachsene
nehmen 3-mal täglich 1 Tablette mit 10 mg Metoclopramid bzw. Metoclopramidhydrochlorid ein oder 1-mal täglich 1 retardierte Hartkapsel mit 30 mg Metoclopramidhydrochlorid.
Die Tageshöchst-Dosis für Erwachsene: 30 mg bzw. 0,5 mg/kg Körpergewicht.
3.2.b) Ältere Personen
Eine Reduzierung der Dosis kann in Abhängigkeit von der Nieren- und Leberfunktion sowie vom allgemeinen Gesundheitszustand erforderlich sein.
3.2.c) Kinder über 1 Jahr
Die Dosierung richtet sich nach dem Körpergewicht des Kindes.
Die empfohlene Dosis beträgt 0,1 bis 0,15 mg/kg Körpergewicht und kann bis zu 3-mal täglich eingenommen werden.
Die Höchst-Dosis, die innerhalb von 24 Stunden gegeben werden kann, beträgt bei Kindern ebenfalls 0,5 mg/kg Körpergewicht.
3.2.c.1.1 bis 3 Jahre (10 bis 14 kg)
Einzel-Dosis: 1 mg, Einnahmehäufigkeit: bis zu 3-mal täglich.
3.2.c.2.3 bis 5 Jahre (15 bis 19 kg)
Einzel-Dosis: 2 mg, Einnahmehäufigkeit: bis zu 3-mal täglich.
3.2.c.3.5 bis 9 Jahre (20 bis 29 kg)
Einzel-Dosis: 2,5 mg, Einnahmehäufigkeit: bis zu 3-mal täglich.
3.2.c.4.9 bis 18 Jahre (30 bis 60 kg)
Einzel-Dosis: 5 mg, Einnahmehäufigkeit: bis zu 3-mal täglich.
3.2.c.5.15 bis 18 Jahre (über 60 kg)
Einzel-Dosis: 10 mg, Einnahmehäufigkeit: bis zu 3-mal täglich.
Hinweis:
Die Anwendung von 30 mg Retardkapseln ist bei Kindern und Jugendlichen nicht geeignet, die weniger als 61 kg wiegen. Niedriger dosierte Tabletten (10 mg) können für diese Patientengruppe besser geeignet sein.
3.2.d) Eingeschränkte Nierenfunktion
Bei eingeschränkter Nierenfunktion ist die Dosis der Funktionsstörung anzupassen. Die folgenden Angaben gelten für Erwachsene. Für Kinder liegen bisher keine entsprechenden Untersuchungsergebnisse vor:
- Kreatininclearance bis 10 ml/min: 1-mal täglich 10 mg Metoclopramidhydrochlorid.
- Kreatininclearance 11-60 ml/min: 1-mal täglich 10 mg Metoclopramidhydrochlorid und 1-mal täglich 5 mg Metoclopramidhydrochlorid.
3.2.e) Eingeschränkte Leberfunktion
Bei Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung (Leberinsuffizienz) mit Bauchwassersucht (Aszites) sollte wegen der verzögerten Ausscheidung die Dosis auf die Hälfte verringert werden.
3.3.Wenn Sie eine größere Menge "Metoclopramid“ eingenommen haben, als Sie sollten
Zeichen einer Überdosierung sind Schläfrigkeit (Somnolenz), Verwirrtheit, Reizbarkeit, Unruhe bzw. Unruhesteigerung, Krämpfe, Störungen des natürlichen Bewegungsablaufes (extrapyramidalmotorische Störungen), Störungen der Herz-Kreislauf-Funktion mit Verlangsamung der Herzschlagfolge (Bradykardie) und Blutdruckanstieg bzw. -abfall.
Vereinzelt wurde über das Auftreten einer Methämoglobinämie (Verminderung der Sauerstofftransportfähigkeit aufgrund chemischer Veränderungen des roten Blutfarbstoffes) berichtet.
Bei Verdacht auf eine Überdosierung mit "Metoclopramid“ verständigen Sie bitte sofort einen Arzt. Die Behandlung richtet sich nach den Überdosierungserscheinungen und dem Krankheitsbild. Gegebenenfalls können folgende Maßnahmen ergriffen werden: Extrapyramidale Symptome klingen nach langsamer i.v. Gabe von Biperiden ab. Nach Einnahme hoher Dosen kann zur Entfernung von Metoclopramid aus dem Magen-Darm-Trakt gegebenenfalls eine Magenspülung vorgenommen bzw. medizinische Kohle und Natriumsulfat gegeben werden. Die Lebensfunktionen (Vitalfunktionen) sollen bis zum Abklingen der Symptome überwacht werden.
3.4.Wenn Sie die Einnahme von "Metoclopramid“ vergessen haben
Nehmen Sie beim nächsten Mal nicht mehr als die verordnete Einzel-Dosis ein! Setzen Sie bitte die Behandlung mit der verordneten Dosis fort.
3.5.Auswirkungen, wenn die Behandlung mit "Metoclopramid“ abgebrochen wird
Wenn Sie die Behandlung unterbrechen oder vorzeitig beenden, kann der Behandlungserfolg ganz oder teilweise ausbleiben bzw. sich das Krankheitsbild wieder verschlechtern. Sprechen Sie daher mit Ihrem Arzt, bevor Sie - z.B. aufgrund des Auftretens von Nebenwirkungen - eigenmächtig die Behandlung unterbrechen oder vorzeitig beenden! Es sei denn, es treten Nebenwirkungen auf, die ein sofortiges Absetzen des Arzneimittels erfordern.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
4.Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann "Metoclopramid“ Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
- sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten
- häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten
- gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1 000 Behandelten
- selten: weniger als 1 von 1 000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten
- sehr selten: weniger als 1 von 10 000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle
- Häufigkeit nicht bekannt: Häufigkeit kann aus den verfügbaren Daten nicht berechnet werden
4.1.Welche Nebenwirkungen können im Einzelnen auftreten?
Brechen Sie die Behandlung ab und sprechen Sie unverzüglich mit Ihrem Arzt, Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal, wenn Sie während der Einnahme
des Arzneimittels eins der folgenden Anzeichen bemerken:
- unkontrollierbare Bewegungen (häufig unter Einbeziehung des Kopfes oder des Nackens). Dies kann bei Kindern und jungen Erwachsenen und besonders dann auftreten, wenn hohe Dosierungen angewendet werden. Diese Anzeichen treten normalerweise zu Beginn der Behandlung auf und können selbst nach nur einer einzigen Anwendung auftreten. Diese Bewegungen enden, wenn sie ordnungsgemäß behandelt werden.
- hohes Fieber, hoher Blutdruck, Krämpfe, Schweißausbruch, vermehrte Speichelbildung. Dies können Anzeichen für eine Erkrankung mit der Bezeichnung neuroleptisches malignes Syndrom sein.
- Jucken oder Hautausschlag, Schwellung des Gesichts, der Lippen oder des Halses, Schwierigkeiten beim Atmen. Dies können Anzeichen einer allergischen
Reaktion sein, die möglicherweise schwerwiegend ist.
4.1.a) Sehr häufig
Gefühl von Schläfrigkeit.
4.1.b) Häufig
Depression, unkontrollierbare Bewegungen wie Ticks, Zittern, Drehbewegungen oder Muskelkontraktionen (Steifheit, Starre). Ähnliche Symptome wie bei der Parkinson-Krankheit (Starre, Tremor), Gefühl von Ruhelosigkeit, Abnahme des Blutdrucks (insbesondere bei intravenöser Anwendung), Durchfall, Schwächegefühl
4.1.c) Gelegentlich
Erhöhter Spiegel eines Hormons namens Prolaktin, das milchige Absonderungen aus der Brustdrüse bei Männern und nicht stillenden Frauen auslösen kann, Störung der Regelblutung, Halluzination, Bewusstseinsstörungen, langsamer Herzschlag (besonders bei intravenöser Anwendung), Allergie, Hautausschlag.
4.1.d) Selten
Zustand der Verwirrtheit, Krampfanfälle (besonders bei epileptischen Patienten).
4.1.e) Nicht bekannt (die Häufigkeit kann mithilfe von verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden)
Abnorme Blutfarbstoffwerte (Hämoglobin): kann die Farbe der Haut verändern, abnormes Wachstum von Brüsten (Gynäkomastie), unfreiwillige Muskelkrämpfe nach längerer Anwendung, besonders bei älteren Patienten. Hohes Fieber, hoher Blutdruck, Krampfanfälle, Schweißausbruch, vermehrte Speichelbildung. Dies können Anzeichen für eine Erkrankung mit der Bezeichnung malignes neuroleptisches Syndrom sein. Veränderungen des Herzschlags, die im Elektrokardiogramm (EKG-Untersuchung) erkennbar sind. Herzstillstand (besonders bei der Anwendung als Injektion), Schock (starker Blutdruckabfall) (besonders bei der Anwendung als Injektion), Ohnmacht (besonders bei intravenöser Gabe), allergische Reaktion, die schwerwiegend sein kann (besonders bei intravenöser Verabreichung), sehr hoher Blutdruck.
4.2.Welche Gegenmaßnahmen sind beim Auftreten von Nebenwirkungen zu ergreifen?
Beim Auftreten von Nebenwirkungen informieren Sie bitte Ihren Arzt, damit er diese - sofern nötig - wie oben beschrieben behandeln kann und damit über das weitere Vorgehen entschieden werden kann.
Wenn bei Ihnen eine Nebenwirkung plötzlich auftritt oder sich stark entwickelt, informieren Sie umgehend einen Arzt, da bestimmte Arzneimittelnebenwirkungen (z.B. übermäßiger Blutdruckabfall, Überempfindlichkeitsreaktionen) unter Umständen ernsthafte Folgen haben können. Nehmen Sie in solchen Fällen das Arzneimittel nicht ohne ärztliche Anweisung weiter.
Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
5.Wie ist "Metoclopramid“ aufzubewahren?
Lagern Sie "Metoclopramid“ bei normaler Raumtemperatur, und bewahren Sie das Arzneimittel in der Originalverpackung vor Licht und Feuchtigkeit geschützt auf.
Arzneimittel sollten generell für Kinder unzugänglich aufbewahrt werden.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf der Packung angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden.
Das Arzneimittel darf nicht im Abwasser und sollte nicht im Haushaltsabfall entsorgt werden. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr benötigen. Diese Maßnahme hilft, die Umwelt zu schützen.
6.Quelle und Bearbeitungsstand
Information der SCHOLZ Datenbank auf Basis der vom Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte zugelassenen Daten
Copyright by ePrax GmbH, München; Oktober 2015 (10)