Patienteninformation für "Promethazin“
1.Was ist "Promethazin“ und wofür wird es angewendet?
1.1.Welche Eigenschaften hat das Arzneimittel?
"Promethazin“ enthält den Wirkstoff Promethazin, ein Arzneimittel aus der Gruppe der sogenannten der Phenothiazine.
Promethazin ist ein Mittel zur Behandlung allergischer Erkrankungen sowie von Unruhe- und Erregungszuständen bei psychiatrischen Erkrankungen.
Promethazin kann außerdem angewendet werden, wenn therapeutische Alternativen nicht anwendbar sind oder nicht erfolgreich waren, bei:
- Übelkeit und Erbrechen,
- Schlafstörungen bei Erwachsenen.
Promethazin wird überlicherweise in Salzform als Promethazinhydrochlorid angewendet.
Promethazin ist verschreibungspflichtig und darf nur auf ärztliche Anweisung angewendet werden.
1.2.Welche Wirkstärken und Darreichungsformen gibt es?
Promethazin zum Einnehmen gibt es üblicherweise als
- Filmtabletten mit 10 mg, 25 mg, 50 mg oder 100 mg Promethazinhydrochlorid,
- Dragees mit 25 mg Promethazinhydrochlorid,
- Tropfen (Lösung) mit 20 mg oder 100 mg Promethazin in 1 ml.
- Tropfen (Lösung) mit 20 mg Promethazinhydrochlorid in 1 g.
1.3.Promethazin wird angewendet
- zur Behandlung allergischer Erkrankungen und Reaktionen (als Tropfen 20 mg Promethazinhydrochlorid/g),
- zur Behandlung von Unruhe- und Erregungszuständen bei psychiatrischen Erkrankungen.
Promethazin kann außerdem angewendet werden, wenn therapeutische Alternativen nicht durchführbar sind oder nicht erfolgreich waren, bei:
- Übelkeit und Erbrechen,
- Schlafstörungen bei Erwachsenen.
2.Was müssen Sie vor der Einnahme von "Promethazin“ beachten?
2.1."Promethazin“ darf nicht angewendet werden bei
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff Promethazin, ähnlichen Wirkstoffen (Phenothiazinen) oder einem der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels,
- Vergiftung mit zentral dämpfenden Arzneimitteln (z.B. Opiaten, Schlaf- oder Beruhigungsmitteln, Arzneimitteln gegen Depressionen, Neuroleptika) oder Alkohol,
- schwerer Blutzell- oder Knochenmarksschädigung,
- Kreislaufschock oder Koma,
- schweren Unverträglichkeitserscheinungen nach Benperidol ("malignes Neuroleptika-Syndrom") in der Vorgeschichte.
2.2.Besondere Vorsicht bei der Einnahme von "Promethazin“ ist erforderlich
- bei Verminderung der weißen Blutzellen (Leukopenie) und anderen Erkrankungen des blutbildenden Systems,
- bei Leber- und Nierenerkrankungen,
- bei erniedrigtem oder erhöhtem Blutdruck, Schwarzwerden vor den Augen z.B. beim plötzlichen Aufstehen, verlangsamtem Herzschlag, Kaliummangel,
- bei bestimmten Herzerkrankungen (angeborenes langes QT-Syndrom oder andere klinisch bedeutsame Herzschäden, insbesondere Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefäße, Erregungsleitungsstörungen, Herzrhythmusstörungen),
- bei gleichzeitiger Behandlung mit Arzneimitteln, die ebenfalls das sogenannte QT-Intervall im EKG verlängern oder einen Kaliummangel hervorrufen können,
- bei hirnorganischen Erkrankungen oder epileptischen Anfällen in der Vorgeschichte,
- bei Parkinson - Krankheit,
- bei Grünem Star (Engwinkel- und Winkelblockglaukom) und entsprechender Veranlagung dazu,
- bei Verengung des Magenausgangs (Pylorusstenose), Vergrößerung der Vorsteherdrüse (Prostatahyperplasie), Störungen beim Wasserlassen (Harnretention),
- bei besonderer Lichtüberempfindlichkeit in der Vorgeschichte,
- wenn Sie oder ein Verwandter schon einmal venöse Thrombosen (Blutgerinnsel) hatten, denn derartige Arzneimittel werden mit dem Auftreten von Blutgerinnseln in Verbindung gebracht,
- wenn Sie ein erhöhtes Schlaganfall-Risiko oder eine vorübergehende Verringerung der Blutversorgung des Gehirns haben.
Erhöhte Mortalität bei älteren Menschen mit Demenz-Erkrankungen: Bei älteren Menschen mit Demenz-Erkrankungen, die mit Antipsychotika behandelt wurden, wurde ein geringer Anstieg in der Anzahl der Todesfälle im Vergleich mit denjenigen, die keine Antipsychotika einnahmen, berichtet.
Hinweis:
Hinweise zu sonstigen Bestandteilen:
Arzneimittel zum Einnehmen können verschiedene Zuckerarten enthalten. Bitte nehmen Sie diese daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.
Ethyl-4-hydroxybenzoat (Paraben E 214), ein möglicher Bestandteil der Tropfen/Lösungen, kann Überempfindlichkeitsreaktionen, auch Spätreaktionen, hervorrufen.
2.2.a) Kinder
Kinder ab 2 Jahren sollten nur mit Promethazin behandelt werden, wenn eine Behandlung mit Promethazin unbedingt erforderlich ist.
2.2.b) Ältere Patienten
Ältere oder geschwächte Patienten erhalten in der Regel die Hälfte der angegebenen Tagesdosierung.
2.2.c) Schwangerschaft
Obwohl bisher keine Hinweise auf ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko durch "Promethazin“ vorliegen, sollten Sie das Präparat in der Frühschwangerschaft nur nach ausdrücklicher Anweisung des Arztes anwenden. Zum Ende der Schwangerschaft sollten Sie das Präparat wegen der Möglichkeit einer Atemstörung sowie von vorübergehenden Veränderungen im Elektroenzephalogramm (EEG) und im Verhalten des Neugeborenen ebenfalls nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt anwenden.
Bei neugeborenen Babys von Müttern, die "Promethazin“ im letzten Trimenon (letzte drei Monate der Schwangerschaft) einnahmen, können folgende Symptome auftreten: Zittern, Muskelsteifheit und/oder -schwäche, Schläfrigkeit, Ruhelosigkeit, Atembeschwerden und Schwierigkeiten beim Stillen. Wenn Ihr Baby eines dieser Symptome entwickelt, sollten Sie Ihren Arzt kontaktieren.
2.2.d) Stillzeit
In der Stillzeit sollten Sie das Präparat wegen der Möglichkeit einer Atemstörung sowie von vorübergehenden Veränderungen im Elektroenzephalogramm (EEG) und im Verhalten des Neugeborenen nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt anwenden.
2.2.e) Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Dieses Arzneimittel kann das Reaktionsvermögen auch am Folgetag so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in besonderem Maße nach unzureichender Schlafdauer bzw. im Zusammenwirken mit Alkohol.
Daher sollten Sie das Führen von Fahrzeugen, das Bedienen von Maschinen oder sonstige gefahrvolle Tätigkeiten - zumindest während der ersten Tage der Behandlung - unterlassen. Die Entscheidung trifft in jedem Einzelfall der behandelnde Arzt unter Berücksichtigung der individuellen Reaktion und der jeweiligen Dosierung.
2.3.Welche Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln sind zu beachten?
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor Kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Die Wirkung der nachfolgend genannten Arzneimittel bzw. Arzneimittelgruppen kann bei gleichzeitiger Behandlung mit "Promethazin“ beeinflusst werden:
Bei gleichzeitiger Anwendung mit anderen zentral dämpfenden Arzneimitteln (Schlaf- und Beruhigungsmittel, Schmerzmittel, anderen Psychopharmaka, bestimmten Mitteln gegen Allergien) kann es zu einer wechselseitigen Verstärkung der Wirkungen und Nebenwirkungen (besonders von Schläfrigkeit und Blutdrucksenkung) kommen.
Bei Kombination mit Arzneimitteln, die teilweise wie Promethazin wirken ("anticholinerge Wirkung"), wie z.B. Mittel gegen Depressionen oder Atropin, können bestimmte Nebenwirkungen (trockene Schleimhäute, Sehstörungen, Verstopfung) verstärkt werden.
Von einer Kombination von Promethazin mit sogenannten MAO-Hemmstoffen wird abgeraten, da es Hinweise darauf gibt, dass es bei dieser Kombination zu Blutdrucksenkung und zu "extrapyramidal-motorischen Nebenwirkungen" kommen kann.
Promethazin sollte aufgrund eines möglichen Blutdruckabfalls nicht mit Epinephrin (Adrenalin) kombiniert werden.
Die Wirkung von blutdrucksenkenden Arzneimitteln kann beeinflusst werden; in der Regel tritt eine verstärkte blutdrucksenkende Wirkung auf.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Arzneimitteln gegen epileptische Anfälle kommt es zu einem beschleunigten Abbau von Promethazin.
Die gleichzeitige Anwendung von Arzneimitteln, die
- ebenfalls das sogenannte QT-Intervall im EKG verlängern (z.B. Mittel gegen Herzrhythmusstörungen [Antiarrhythmika Klasse IA oder III], einige Antibiotika wie z.B. Erythromycin, Malaria-Mittel, einige Mittel gegen Allergien, Mittel zur Behandlung bestimmter psychischer Erkrankungen [Antidepressiva, Neuroleptika]),
- zu einer Erniedrigung des Kaliumspiegels im Blut führen (z.B. bestimmte harntreibende Mittel), oder
- den Abbau von Promethazin in der Leber hemmen können,
sollte vermieden werden.
2.4.Woran ist bei Einnahme von "Promethazin“ zusammen mit Nahrungs- und Genussmitteln und Getränken zu denken?
Während der Behandlung mit "Promethazin“ sollten Sie Alkohol meiden, da durch Alkohol die Wirkung von Promethazin in nicht vorhersehbarer Weise verändert und verstärkt wird.
3.Wie ist "Promethazin“ anzuwenden?
Nehmen Sie "Promethazin“ immer genau nach Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Die Dosierung, Darreichungsform und Dauer der Anwendung sind abhängig von der Art und Schwere Ihrer Erkrankung und von Ihrer persönliche Reaktionslage. Es gilt der Grundsatz, die Dosis so gering und die Behandlungsdauer so kurz wie möglich zu halten.
3.1.Art und Dauer der Anwendung
Nehmen Sie die Tabletten/Filmtabletten/Dragees bitte unzerkaut, mit ausreichend Flüssigkeit ein.
Nehmen Sie die Tropfen/Lösung bitte mit ausreichend Flüssigkeit ein.
Bei der Behandlung von Unruhe- und Erregungszuständen sollte "Promethazin“ hauptsächlich abends eingenommen werden, und zwar ca. ½ Stunde vor dem Schlafengehen und nicht auf vollen Magen, da sonst mit verzögertem Wirkungseintritt und - abhängig von der Schlafdauer mit verstärkten Nachwirkungen am nächsten Morgen (z.B. Müdigkeit, Konzentrationsstörungen) gerechnet werden muss.
Über die Dauer der Einnahme entscheidet Ihr behandelner Arzt. Sie richtet sich nach Schwere und Verlauf Ihrer Erkrankung.
Bei Unruhe- und Erregungszuständen sollte die Anwendung auf einzelne Gaben oder wenige Tage beschränkt werden.
Nach längerer Anwendung sollte "Promethazin“ nicht plötzlich, sondern ausschleichend abgesetzt werden.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von "Promethazin“ zu stark oder zu schwach ist.
3.2.Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis
3.2.a) Bei Unruhe- und Erregungszuständen im Rahmen psychiatrischer Grunderkrankungen
3.2.a.1.Erwachsene
erhalten zu Beginn der Behandlung im Allgemeinen 20 bis 30 mg Promethazin/Promethazinhydrochlorid zur Nacht.
Wenn bei dieser Dosierung die gewünschten Wirkungen nicht erzielt werden können, kann die Dosis vom Arzt auf morgens und mittags 10 mg und abends 10 bis 20 mg erhöht werden (30 bis 40 mg/Tag). Die Dosis kann bei Bedarf weiter bis maximal 100 mg/Tag (z.B. 5-mal täglich 20 mg) gesteigert werden. Die Tagesgesamt-Dosis sollte dann auf mehrere Einzelgaben aufgeteilt werden.
Höhere Dosierungen sind nur in seltenen Fällen notwendig und erfolgen in der Regel im Krankenhaus.
Bei schweren Unruhe- und Erregungszuständen kann die Dosis kurzfristig auf 3-5-mal täglich 40 mg (entsprechend bis zu täglich 200 mg Promethazin/Promethazinhydrochlorid) gesteigert werden.
3.2.a.2.Ältere oder geschwächte Patienten/Patienten mit hirnorganischen Veränderungen, Kreislauf- und Atemschwäche sowie gestörter Leber- oder Nierenfunktion
erhalten in der Regel die Hälfte der angegebenen Tagesdosierung.
3.2.a.3.Kinder über 2 Jahren
erhalten zu Beginn 10 mg Promethazin/Promethazinhydrochlorid zur Nacht.
Die Behandlung wird im Allgemeinen mit 3-mal täglich 10 mg (30 mg/Tag) fortgeführt. Eine Tagesgesamt-Dosis von 0,5 mg/kg Körpergewicht sollte in keinem Fall überschritten werden.
3.2.b) Bei Erbrechen, wenn therapeutische Alternativen nicht durchführbar sind oder nicht erfolgreich waren
3.2.b.1.Erwachsene
erhalten zu Beginn der Behandlung im Allgemeinen 20 bis 30 mg Promethazin/Promethazinhydrochlorid. Die Behandlung wird in der Regel mit 3-mal täglich 10 bis 20 mg (entsprechend 30 bis 60 mg/Tag) fortgeführt.
3.2.b.2.Ältere oder geschwächte Patienten/Patienten mit hirnorganischen Veränderungen, Kreislauf- und Atemschwäche sowie gestörter Leber- oder Nierenfunktion
erhalten in der Regel die Hälfte der angegebenen Tagesdosierung.
3.2.b.3.Kinder über 2 Jahren
erhalten zu Beginn 10 mg Promethazin/Promethazinhydrochlorid.
Die Behandlung wird im Allgemeinen mit 3-mal täglich 10 mg (entsprechend 30 mg Promethazin/Promethazinhydrochlorid) fortgeführt. Eine Tagesgesamt-Dosis von 0,5 mg/kg Körpergewicht sollte in keinem Fall überschritten werden.
3.2.c) Bei Schlafstörungen, wenn therapeutische Alternativen nicht durchführbar sind oder nicht erfolgreich waren
3.2.c.1.Erwachsene
erhalten im Allgemeinen 20 bis 50 mg Promethazin/Promethazinhydrochlorid zur Nacht. Die maximale Dosis sollte 1 mg/kg Körpergewicht nicht überschreiten.
3.2.c.2.Ältere oder geschwächte Patienten/Patienten mit hirnorganischen Veränderungen, Kreislauf- und Atemschwäche sowie gestörter Leber- oder Nierenfunktion
erhalten in der Regel die Hälfte der angegebenen Dosierung.
Bei Schlafstörungen ist Promethazin für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren nicht vorgesehen!
3.2.d) Zur Behandlung allergischer Erkrankungen und Reaktionen
3.2.d.1.Erwachsene
Zu Beginn der Behandlung erhalten Erwachsene 30 bis 50 mg Promethazinhydrochlorid. Die Behandlung wird fortgeführt mit am Tage bis zu 4-mal 10 bis 20 mg Promethazinhydrochlorid und zur Nacht 20 mg (entsprechend bis zu 100 mg Promethazinhydrochlorid/Tag).
3.2.d.2.Kinder und Jugendliche
erhalten zu Beginn 10 bis 20 mg Promethazinhydrochlorid. Die Behandlung wird fortgeführt mit am Tage bis zu 3-mal 5 bis 10 mg Promethazinhydrochlorid und zur Nacht 10 bis 20 mg (entsprechend bis zu 50 mg Promethazinhydrochlorid/Tag). Eine Tagesgesamt-Dosis von 0,5 mg Promethazinhydrochlorid/kg Körpergewicht sollte nicht überschritten werden.
3.3.Wenn Sie eine größere Menge "Promethazin“ eingenommen haben, als Sie sollten
Promethazin ist bei Überdosierung verhältnismäßig gefährlich insbesondere für Kinder und Kleinkinder. Aus diesem Grunde ist bei Verdacht einer Überdosierung sofort ein Arzt zu informieren (z.B. Vergiftungsnotruf)!
Überdosierungen mit Promethazin äußern sich in Abhängigkeit von der aufgenommenen Dosis durch Störungen des Zentralnervensystems (Schläfrigkeit bis Bewusstlosigkeit, Atemstörungen bis Atemstillstand, Angstzustände, Halluzinationen, Erregungszustände bis zu Krampfanfällen) sowie des Herz-Kreislauf-Systems (Blutdruckabfall, beschleunigter Herzschlag, Herzrhythmusstörungen). Außerdem können Fieber, trockene Schleimhäute, Sehstörungen, Verstopfung und Störungen der Harnausscheidung auftreten.
Insbesondere bei Kindern können auch Erregungszustände im Vordergrund stehen.
3.4.Wenn Sie die Einnahme von "Promethazin“ vergessen haben
Bitte holen Sie die versäumte Dosis nicht nach, sondern setzen Sie die Einnahme von "Promethazin“ wie von Ihrem Arzt verordnet, fort.
3.5.Auswirkungen, wenn die Behandlung mit "Promethazin“ abgebrochen wird
Bitte sprechen Sie auf jeden Fall mit Ihrem Arzt, bevor Sie eigenmächtig die Behandlung mit "Promethazin“ unterbrechen oder vorzeitig beenden!
4.Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann "Promethazin“ Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
- sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten
- häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten
- gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1 000 Behandelten
- selten: weniger als 1 von 1 000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten
- sehr selten: weniger als 1 von 10 000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle
- Häufigkeit nicht bekannt: Häufigkeit kann aus den verfügbaren Daten nicht berechnet werden
4.1.Welche Nebenwirkungen können im Einzelnen auftreten?
Sehr häufig kann es zu Müdigkeit (Sedierung), zu Mundtrockenheit und Eindickung von Schleim mit Störungen der Speichelsekretion kommen. Insbesondere zu Beginn der Behandlung können Blutdruckabfall, Schwarzwerden vor den Augen beim plötzlichen Aufstehen (orthostatische Dysregulation) und eine Beschleunigung des Herzschlags auftreten.
Vor allem unter höheren Dosen können auftreten: Gefühl einer verstopften Nase, Erhöhung des Augeninnendrucks, Sehstörungen (Akkommodationsstörungen), Schwitzen, vermehrtes Durstgefühl sowie Gewichtszunahme. Darüber hinaus kann es zu Störungen beim Harnlassen, zu Verstopfung sowie zu Auswirkungen auf die sexuellen Funktionen kommen.
Der Wirkstoff Promethazin kann das sogenannte QT-Intervall im EKG verlängern sowie zu Erregungsleitungsstörungen am Herzen führen; sehr selten sind bestimmte Herzrhythmusstörungen (Torsades de Pointes) aufgetreten. In diesen Fällen ist die Behandlung abzubrechen. Bei Patienten mit Erkrankungen des Nervensystems, mit vorbestehenden Atemstörungen, bei Kindern oder bei Kombination mit anderen die Atmung beeinträchtigenden Arzneimitteln kann es zu einer (weiteren) Verschlechterung der Atmung kommen.
Außerdem können eine Verminderung weißer Blutkörperchen (Leukopenie), Gallenstauung, Temperaturerhöhungen sowie Lichtempfindlichkeit der Haut und allergische Hauterscheinungen auftreten. Über milchige Absonderungen aus der Brustdrüse (Galaktorrhö) und bestimmte Stoffwechselstörungen (Porphyrie) wurde berichtet.
Darüber hinaus wurde über folgende Krankheitserscheinungen berichtet:
Schlafstörungen, Verwirrtheitszustände und allgemeine Unruhe, Atemstörungen, Blutbildungsstörungen (Agranulozytose), schwere Hautreaktionen nach Lichteinwirkung und Auftreten von Krampfanfällen.
Blutgerinnsel in den Venen, vor allem in den Beinen (mit Schwellungen, Schmerzen und Rötungen der Beine), die möglicherweise über die Blutbahn in die Lunge gelangen und dort Brustschmerzen sowie Schwierigkeiten beim Atmen verursachen können. Wenn Sie eines dieser Symptome bei sich beobachten, holen Sie bitte unverzüglich ärztlichen Rat ein.
Sehr selten kann es bei der Behandlung mit Promethazin zu einem lebensbedrohlichen "malignen Neuroleptika-Syndrom“ mit Fieber über 40 °C und Muskelstarre kommen. In einem solchen Fall ist sofort ärztliche Hilfe erforderlich.
Wie andere Neuroleptika kann auch Promethazin, insbesondere nach hoch dosierter und längerer Behandlung, sogenannte extrapyramidalmotorische Nebenwirkungen hervorrufen: Grundsätzlich kann es zu Frühdyskinesien (krampfartiges Herausstrecken der Zunge, Verkrampfung der Schlundmuskulatur, Blickkrämpfe, Schiefhals, Versteifung der Rückenmuskulatur, Kiefermuskel-Krämpfe) oder zu einem durch Arzneimittel hervorgerufenen Parkinson-Syndrom (Zittern, Steifigkeit, Bewegungsarmut) kommen. Ähnliche Erscheinungen können, insbesondere bei älteren Patienten und bei Frauen, auch nach längerfristiger Anwendung auftreten, über das Ende der Behandlung hinaus anhalten und u. U. unumkehrbar sein (Spätdyskinesien). Es ist möglich, dass diese Spätdyskinesien erst nach Beendigung der Behandlung auffällig werden.
Bei Verdacht auf diese Nebenwirkungen sollten Sie unverzüglich Ihren Arzt informieren.
Bei Langzeitbehandlung mit hohen Dosen sind Einlagerungen bzw. Pigmentierungen in Hornhaut und Linse des Auges möglich.
Bei Kindern und älteren Patienten kann es auch zu "paradoxen“ Erregungszuständen mit Zittern, Reizbarkeit, Schlaflosigkeit und Verstimmung kommen, vor allem bei fieberhaften Erkrankungen und stärkerem Wasserverlust.
Sehr selten können psychotische Störungen, auch mit Halluzinationen verbunden, auftreten.
Thrombozytopenie (verminderte Zahl der Thrombozyten), thrombozytopenische Purpura (exanthematische Hautblutungen infolge Thrombozytopenie), Bradykardie (verlangsamte Herzschlagfolge), Tinnitus (Ohrgeräusche), Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Oberbauchschmerzen sowie Haarausfall können auftreten.
Blutgerinnsel in den Venen, vor allem in den Beinen (mit Schwellungen, Schmerzen und Rötungen der Beine), die möglicherweise über die Blutbahn in die Lunge gelangen und dort Brustschmerzen sowie Schwierigkeiten beim Atmen verursachen können. Wenn Sie eines dieser Symptome bei sich beobachten, holen Sie bitte unverzüglich ärztlichen Rat ein.
4.2.Welche Gegenmaßnahmen sind beim Auftreten von Nebenwirkungen zu ergreifen?
Teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn Sie unter Nebenwirkungen leiden. Er wird über eventuelle Maßnahmen entscheiden.
Wenn bei Ihnen eine Nebenwirkung plötzlich auftritt oder sich stark entwickelt, informieren Sie umgehend einen Arzt, da bestimmte Arzneimittelnebenwirkungen (z.B. übermäßiger Blutdruckabfall, Überempfindlichkeitsreaktionen) unter Umständen ernsthafte Folgen haben können. Nehmen Sie in solchen Fällen das Arzneimittel nicht ohne ärztliche Anweisung weiter.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die weder hier noch in der Packungsbeilage aufgeführt sind.
5.Wie ist "Promethazin“ aufzubewahren?
Lagern Sie das Arzneimittel bei normaler Raumtemperatur, und bewahren Sie das Arzneimittel in der Originalverpackung vor Licht und Feuchtigkeit geschützt auf, so weit der Hersteller keine anderen Angaben macht.
Arzneimittel sollten generell für Kinder unzugänglich aufbewahrt werden.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf der Packung angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden. Bitte beachten Sie bei Lösungen/Tropfen den Hinweis des Herstellers auf Haltbarkeit nach Anbruch!
Das Arzneimittel darf nicht im Abwasser und sollte nicht im Haushaltsabfall entsorgt werden. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr benötigen. Diese Maßnahme hilft, die Umwelt zu schützen.
6.Quelle und Bearbeitungsstand
Information der SCHOLZ Datenbank auf Basis der vom Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte zugelassenen Daten
Copyright by ePrax GmbH, München; November 2013 (2)