Was hilft wirklich?

Erste Hilfe bei Sonnenbrand

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In der Sonne brutzeln - das gehört für viele zum Urlaub. Doch wer es übertreibt, riskiert einen Sonnenbrand.

Die momentanen Temperaturen verlocken wieder zum Sonnenbaden. Schön braun soll die Haut werden, doch häufig kommt krebsrot dabei raus. Auch Sonnencreme schützt nicht immer vor einem Sonnenbrand. Wie sich die Haut wieder beruhigt.

Verzögerte Beschwerden

Dass intensives Sonnenbaden der Haut schadet, ist allgemein bekannt. Doch selbst wer vorsichtig mit der Sonne umgeht und Sonnencreme verwendet, ist nicht immer vor einem Sonnenbrand gewappnet. Insbesondere helle Hauttypen sind gefährdet. Gerade während der Mittagsstunden ist die Sonne sehr intensiv. Hier reichen schon kurze Zeiträume in der direkten Sonne, um die Haut zu verbrennen.

Tückisch ist vor allem, dass sich die Beschwerden während des Sonnens noch nicht bemerkbar machen. Meist rötet sich die Haut erst einige Stunden später. Denn beim Sonnenbrand entzünden sich die Hautzellen, und bis sich die Entzündung ausbreitet, vergeht einige Zeit. Der Hautarzt Johannes Ring erklärt: „UV-Strahlen, vor allem die kurzwelligen, energiereichen UVB-Strahlen, treffen auf die oberste Hautschicht und die Zellen schütten in Folge Entzündungsbotenstoffe aus“. Bei einem Sonnenbrand erster Stufe ist die Haut nur leicht gerötet und brennt, bei Stufe zwei bilden sich Bläschen. 

Bewährte Hausmittel

Wenn die ersten Symptome auftreten, sollte man schnell handeln: Als erstes aus der Sonne gehen, falls noch nicht geschehen. Danach die Haut sanft kühlen. Dabei jedoch keine Coolpacks aus dem Gefrierfach verwenden, denn diese sind zu kalt und statt einem Sonnenbrand droht eine Erfrierung. Besser Umschläge oder Tücher in kaltem Wasser tränken, auswringen und auf die gerötete Haut legen. Auch kalte Wickel mit Quark oder Joghurt eignen sich, um die Haut zu kühlen und Feuchtigkeit zu spenden. Verbrannte Haut verliert viel Flüssigkeit, deshalb zusätzlich viel trinken.

Hilfe aus der Apotheke

Wer den Sonnenbrand früh bemerkt, kann 1000 Milligramm Acetylsalicylsäure einnehmen, der zum Beispiel in Aspirin enthalten ist. Dieser Wirkstoff bremst das Verbreiten der Entzündungsbotenstoffe. Aber Achtung: Acetylsalicylsäure verdünnt das Blut und kann Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten haben. Auch Kinder sollten keine Acetylsalicylsäure einnehmen. Lassen Sie sich im Zweifel in der Apotheke beraten.

Lotionen oder Gele mit Hydrokortison lindern die Beschwerden eines Sonnenbrands, wenn man sie auf die gereizte Haut aufträgt. Rezeptfreie Produkte sind in Ihrer Apotheke erhältlich. Bei stark schmerzender Haut, dicken Bläschen oder Fieber sollten Sie einen Arzt aufsuchen, der ein stärkeres Medikament verschreibt.

Ein Sonnenbrand klingt meist innerhalb einer Woche ab. So lange sollten Sie die betroffenen Hautstellen nicht der Sonne aussetzen. Um weiteren Verbrennungen vorzubeugen, meiden Sie die Mittagssonne, tragen Sie Schutzkleidung und benutzen Sie Sonnencreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor. 

Autor*innen

Sandra Göbel | zuletzt geändert am um 16:34 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.