Wer an einer posttraumatischen Belastungsstörung leidet, hat ein erhöhtes Risiko an Diabetes zu erkranken. Das fanden Forscher aus München heraus. Als Grund vermuten die Forscher den anhaltenden Stress, der sich negativ auf den Stoffwechsel auswirkt.
Wenn Traumata langfristig belasten
Die posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) tritt nach einem erlebten Trauma auf, wenn Menschen Schwierigkeiten haben sich an die neue Situation anzupassen. Sie führt zu massiver Anspannung und Stressbeschwerden.
Schon lange nehmen Mediziner an, dass anhaltender Stress und Diabetes mellitus zusammenhängen. Forscher vom Helmholtz-Zetrum München (HMGU) und des Universitätsklinikums Gießen Marburg wiesen diesen Zusammenhang anhand einer Studie nach.
Belastung stresst den Stoffwechsel
Die Wissenschaftler werteten die Daten von mehreren tausend Einwohnern der Stadt Augsburg und angrenzender Regionen aus, die dort während der vergangenen 20 Jahre erhoben wurden. 50 Studienteilnehmer litten an eine PTBS, über 250 an einer Vorstufe dieser Erkrankung. Fast 500 Teilnehmer erkrankten an Diabetes. Die Auswertung ergab, dass Menschen mit einer PTBS oder deren Vorstufe signifikant häufiger einen Diabetes entwickelten als psychisch gesunde Menschen.
Die Wissenschaftler vermuten, dass die dauerhafte Stressbelastung, der PTBS-Patienten ausgesetzt sind, den Stoffwechsel ungünstig beeinflusst. In den folgenden Studien wollen die Forscher die genauen zeitlichen und kausalen Zusammenhänge zwischen Diabetes und Stressbelastung weiter untersuchen.