Implantate stehen echten Zähnen in Optik und Funktion in nichts nach. Neben dem fachgerechten Einsetzen des Implantates ist die richtige Nachsorge wichtig, um eine Entzündung oder Abstoßung zu verhindern. Mit ein paar einfachen Regeln gelingt es, die künstliche Wurzel optimal zu pflegen.
Erreger reduzieren
Eine der wichtigsten Gefahrenquellen für Infektionen sind Bakterien. Zahnärzte mindern das Infektionsrisiko, indem sie vor dem Eingriff eine professionelle Zahnreinigung durchführen. „Entzündungen, egal ob am Zahnfleischrand oder am Kieferknochen, müssen vor jeder Implantation vollständig abgeklungen sein, ansonsten können gefährliche Erreger in die Wunde eindringen und Wundheilstörungen auslösen, die im schlimmsten Fall zu Implantatverlust führen“, erklärt Matthias Krause, Facharzt für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie.
Diabetiker haben ein besonders hohes Risiko für eine Infektion. Durch ihr geschwächtes Immunsystem, kann sich das Gebiss nur schwer gegen Bakterien schützen. Dadurch führen Beläge in den Zahnzwischenräumen schneller zu Entzündungen als bei gesunden Menschen. Patienten mit Diabetes müssen daher nach einer Implantation eine besonders sorgfältige Mundhygiene betreiben.
Lebenslanger Halt
Damit die Wunde gut heilt und das Implantat lang hält, sollte der Patient einige Verhaltensweisen beachten. Bei Schwellungen und Schmerzen nach dem Eingriff ist es ratsam, den Kiefer mit Eiswürfeln oder einem Gel-Pad zu kühlen. Alkohol und Zigaretten beeinflussen die Wundheilung negativ und sind zu vermeiden. Gleiches gilt für kauintensive Lebensmittel wie Mohrrüben oder Brotrinde sowie Milchprodukte. „So lange noch Fäden in den Wunden stecken, können Bakterien, beispielsweise in Milch und Käse, Entzündungen hervorrufen“, erklärt der Experte.
Um Nachblutungen vorzubeugen, gilt es körperliche Anstrengungen zu vermeiden. „Am wichtigsten ist es jedoch, dass sich Patienten auf ihre Mundhygiene konzentrieren, um einer Parodontitis oder Implantatsentzündung vorzubeugen. Ich empfehle, in den ersten acht bis zehn Tagen zusätzlich zur täglichen Reinigung mit Bürste und Zahnseide desinfizierende Mundspüllösungen zu verwenden“, rät Krause. So haben Beläge keine Chance, sich an der Wunde anzusiedeln und Infektionen auszulösen.