Medizinlexikon

Druckkammer

Geschlossener, gasdichter Raum oder Druckgehäuse, in dem für Behandlungszwecke Über- bzw. Unterdruck erzeugt wird.

  • Überdruckbehandlung: Therapieform, bei der Patienten einem Vielfachen des atmosphärischen Drucks (meist 3-6 bar) ausgesetzt sind. Der hohe Druck steigert die Sauerstoffkonzentration im Blut, was die Heilung bestimmter Erkrankungen unterstützt. Der Arzt setzt die Behandlung ein bei akutem Herzinfarkt, Zyanid- oder Kohlenmonoxidvergiftung, Verbrennungen und Ohrgeräuschen (Tinnitus). Außerdem ist die Überdruckbehandlung Bestandteil des Tauchertrainings, um den Druck nach langem und tiefem Tauchen allmählich auszugleichen. Ohne Aufenthalt in der Druckkammer, sinkt der Druck zu rasch ab und es kommt zur Taucherkrankheit.
  • Unterdruckbehandlung: Therapieform, bei der der Druck in der Kammer weniger als 1 bar beträgt. Der Unterdruck imitiert den Aufstieg in große Höhen und erforscht die Auswirkungen von extremen Höhen auf die Gesundheit. Ferner wird die Unterdruckbehandlung in der Schulung des fliegenden Personals in Luft- und Raumfahrt eingesetzt.