Medizinlexikon

Geburtseinleitung

Auslösen der Wehentätigkeit und damit des Geburtsvorgangs mit Hilfe medikamentöser oder chirurgischer Maßnahmen. Eine Geburtseinleitung ist erforderlich, wenn der Geburtstermin überschritten ist, das Kind nicht genügend Sauerstoff erhält, die Herztöne schwächer werden oder die Mutter an einer Krankheit leidet. Verstreichen nach dem Blasensprung mehr als 24 Stunden ohne Wehen, leitet der Arzt ebenfalls die Geburt ein. Verstirbt das Kind im Mutterleib, setzen die Wehen wenige Tage später ein. Die meisten Frauen bevorzugen jedoch auch hier eine Geburtseinleitung (Geburtseinleitung bei einer Totgeburt). Der Arzt verabreicht den Patientinnen Prostaglandine oder Oxytozin. Mit diesen natürlichen Botenstoffen löst auch der Körper selbst Wehen aus. Beide Medikamente sind als Infusionen erhältlich. Prostaglandine gibt es darüber hinaus auch in Zäpfchenform. Alternativ zur medikamentösen Geburtseinleitung öffnet der Arzt die Fruchtblase und löst dadurch die Wehentätigkeit aus (Blasensprengung).