Medizinlexikon
Gonokokkenkonjunktivitis (Gonoblenorrhö)
Befall der Bindehaut mit dem Bakterium Neisseria gonorrhoeae. Unter Einwirkung der Bakterien rötet sie sich und sondert Blut ab. Außerdem droht eine Hornhauteinschmelzung das Sehvermögen dauerhaft einzuschränken. Neisseria gonorhoeae ist nicht nur der Erreger der Gonokokkenkonjunktivitis sondern löst auch Gonorrhoe (Tripper) aus. Kinder, deren Mutter von Tripper befallen ist, ziehen sich daher häufig während der Geburt eine Gonokokkenkonjunktivitis zu. Ist der Hebamme die Erkrankung der Mutter bekannt, tropft sie dem Neugeborenen zur Vorbeugung gleich nach der Geburt eine 1%ige Silbernitratlösung ins Auge. Erwachsene stecken sich mit Gonokkokenkonjunktivitis an, wenn sie sich Körperflüssigkeiten von infizierten Personen in die Augen reiben (Schmierinfektion). Leicht gerät der Erreger so auch von einem Auge zum anderen. Daher klebt der Arzt das kranke Auge mit einem Augenverband zu. Der Patient nimmt den Verband in kurzen Abständen ab, um das Auge auszuspülen und Antibiotika einzutropfen. Zusätzlich nimmt er Tabletten mit Antibiotika ein.