Medizinlexikon

Nierenfunktionsprüfung

Verfahren zur Messung der Nierenfunktion. Die Nierenfunktion lässt sich daran abschätzen, wie viel Blutplasma die Niere pro Minute von Kreatinin befreit (Kreatinin-Clearance). Kreatinin ist das Abbauprodukt von Kreatin, das den Muskeln als Energiereserve dient. Für eine Kreatinin-Clearance misst der Arzt die Kreatinin-Konzentrationen in Blut und Urin und berechnet mit Hilfe der Cockroft-Gold-Formel, ob die Messwerte im Rahmen für eine Person des jeweiligen Geschlechts, Alters und Gewichts liegen.

Die Durchblutung der Niere berechnet der Arzt mit einer PAH-Clearance. Dazu gibt er dem Patienten eine aus Pferdeharn isolierte Säure (para-Aminohippursäure, p-Aminohippursäure, PAH) und misst anschließend, wie schnell sie von der Niere aus dem Harn entfernt wird.

Alternativ macht der Arzt eine Nierenszintigrafie mit einem schwach radiaktiven Kontrastmittel. Sie zeigt sowohl die Nierenfunktion als auch die Durchblutung und die Harnausscheidung jeder einzelnen Niere an. Wie viel Harn die Niere ausscheidet hängt im Wesentlichen davon ab, wie sie den in einem ersten Produktionsschritt gebildeten Harn später wieder eindickt. Diese Konzentrationsleistung der Niere bestimmt der Arzt über den Volhard-Versuch.