Medizinlexikon

Schwarzwasserfieber

Vor allem in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts häufige Komplikation der Malaria. Die Betroffenen hatten grundsätzlich wegen wiederholter Malariainfektionen Chinin erhalten. Vermutlich aufgrund einer Reaktion des Körpers auf Chinin bei einem bestimmten Enzymmangel der roten Blutkörperchen zerfallen diese beim Schwarzwasserfieber massiv, sodass mit dem Harn Hämoglobin ausgeschieden wird und dieser sich rotschwarz färbt (daher der Name). Gleichzeitig treten Erbrechen, kolikartige Bauchschmerzen und eine Vergrößerung von Leber und Milz auf. Unbehandelt führt das Schwarzwasserfieber zum akuten Nierenversagen und schließlich zum Tod. Aufgrund der seitdem verfügbaren neuen Malariamedikamente ist das Schwarzwasserfieber selten geworden.