Medizinlexikon
Wachstum
Gewichts- und Größenzunahme lebender Organismen. Der Wachstumsvorgang basiert auf der Vergrößerung oder Vermehrung von Körperzellen. Auch der Anteil lebloser Materialien wie die Mineralsubstanz der Knochen nimmt im Rahmen des Wachstumsprozesses zu. Die Wachstumsvorgänge beruhen auf der Umwandlung von Nahrungsbestandteilen in körpereigene Strukturen und bedürfen der Energiezufuhr in Form von Nährstoffen und Sauerstoff. Als wichtigste Bausubstanzen dienen Vitamine und Mineralstoffe, sowie Eiweiße und Fette, die der Körper nicht selbst herstellen kann. Der Wachstumsvorgang wird von den Wachstumshormonen gesteuert. Die strengen Gewebe- und Organgrenzen, die dabei eingehalten werden müssen, sind in der Erbinformation der Zellen festgelegt. Werden diese Grundregeln verletzt, sind Minderwuchs, Hochwuchs oder Krebs die Folge.
Das menschliche Wachstum erreicht im ersten Lebenshalbjahr seinen Höhepunkt. So ist ein fünf Monate alter Säugling bereits doppelt so schwer wie bei seiner Geburt und ein sechs Monate alter Säugling kann bereits ein Längenwachstum von 15 Zentimeter verzeichnen. Nach dem ersten Lebenshalbjahr bis zur Pubertät nimmt die Körpergröße des Kindes jedes Jahr um weitere 6–7 Zentimeter zu. Was das Körpergewicht betrifft, so vervierfacht es sich in den ersten zweieinhalb Lebensjahren. Bis zum sechsten Geburtstag hat das Kind sein Geburtsgewicht versechsfacht und bis zum zehnten Geburtstag verzehnfacht. Am Ende des Wachstumsvorgangs steht schließlich die Veränderung der Körperproportionen.