Dimetinden

Arzneimittel zur Vorbeugung und Linderung allergischer Beschwerden. Dimetinden ist ein Antihistaminikum. Allergische Reaktionen werden durch den Entzündungsbotenstoff Histamin vermittelt. Antihistaminika wie Dimetinden besetzen die Bindungsstellen (Rezeptoren) von Histamin. Dadurch blockieren Antihistaminika die Wirkung von Histamin. So lindert Dimetinden die Beschwerden bei Heuschnupfen und anderem allergischen Schnupfen und bei Nesselsucht. Als Gel wird es außerdem bei leichten Verbrennungen, Sonnenbrand und bei Juckreiz durch Insektenstiche eingesetzt. Dimetinden ist rezeptfrei in der Apotheke erhältlich.

Anwendung

Dimetinden ist verfügbar als:

  • Dragees (1 mg)
  • Gel (1 mg/g)
  • Tropfen (1 mg/ml; 1 ml = 20 Tropfen)
  • i. v. Injektionslösung (1 mg/ml).


Tabletten: Nehmen Sie morgens, mittags und abends jeweils 1–2 Tabletten ein. Wenn Sie vom Medikament sehr müde werden, probieren Sie es mit 1 Tablette morgens und 2 vor dem Schlafengehen.

Tropfen: Nehmen Sie morgens, mittags und abends jeweils 20–40 Tropfen. Auch hier gilt bei starker Müdigkeit: am Morgen eine geringere Dosis einnehmen, also 20 Tropfen morgens und 40 Tropfen abends. Die Tropfen sollen nicht verdünnt werden.

Gel: Tragen Sie das Gel 3-mal täglich auf die juckende Haut auf.

Risiken und Nebenwirkungen

Schläfrigkeit und Benommenheit sind eine sehr häufige Nebenwirkung. Wenn diese sehr ausgeprägt sind, dürfen Sie kein Auto mehr fahren.

Durch Dimetinden kann das Wasserlassen schwerfallen. Insbesondere wenn Sie zum Harnverhalt neigen, ist Vorsicht geboten. Weitere Nebenwirkungen sind verschwommenes Sehen und Mundtrockenheit.

Die genannten Nebenwirkungen treten beim Dimetinden-Gel nicht auf, da das Gel nicht tief in den Körper eindringt.

Wechselwirkungen

Dimetinden verstärkt die müde und benommen machende Wirkung anderer Arzneimittel, etwa von Benzodiazepinen, Anticholinergika oder Neuroleptika. Es verstärkt auch die dämpfende Wirkung von Alkohol.

Bei bestimmten Patient*innen kann Dimetinden einen Glaukomanfall auslösen. Dies betrifft Patient*innen, die bereits an einem erhöhten Augeninnendruck (Glaukom) leiden oder gleichzeitig trizyklische Antidepressiva einnehmen.

Autor*innen

Dr. Tobias Höflein | zuletzt geändert am um 12:13 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.