Patienten erwarten viel von einem Arztgespräch. Doch wie lassen sich alle Fragen und Anliegen in der kurzen Zeit vorbringen und was ist bei Verständnisproblemen zu tun?
Knappe Gesprächszeit optimal nutzen
Das Arztgespräch ist wie alle Formen der Kommunikation ein Austausch von Informationen. Der Arzt benötigt Hinweise zu Krankheitsverlauf und Symptomen, während sich der Patient Antworten auf seine Fragen erhofft. Damit der Austausch in der relativ knapp bemessenen Zeit funktioniert, ist eine gute Vorbereitung unerlässlich. „Am besten stellt man eine Liste mit den Medikamenten zusammen, die man aktuell einnimmt – auch die nicht verschreibungs- oder apothekenpflichtigen – und notiert alle laufenden Behandlungen“, empfiehlt Frau Utzig, Expertin für ärztliche Betreuung bei der Siemens-Betriebskrankenkasse (SBK). Auch Schmerztagebücher, Röntgenbilder oder Berichte von Heilpraktikern und Fachärzten sind hier von Vorteil.
Welche Informationen sind für das Arztgespräch wichtig?
Auf dem Weg zur richtigen Diagnose bieten die Hinweise des Patienten eine wichtige Orientierung. Am besten er macht sich im Vorfeld Gedanken zu den drei W-Fragen und notiert sich die Antworten auf einem Notizzettel:
- Wo äußern sich die Beschwerden? Beispielsweise wandern einige Schmerzen über den Körper, während andere in weitere Körperteile ausstrahlen
- Wann treten sie auf? Hier ist von Interesse, in welcher Situation sich die Beschwerden zeigen, wie schnell sie kommen und gehen und seit wann sie bestehen.
- Wie fühlen sich die Beschwerden an? Wo lassen sie sich auf einer Skala von eins bis zehn einordnen und welche bildhaften Vergleiche bieten sich an? Schmerzen lassen sich zum Beispiel als Drücken, Stechen, Hämmern oder Brennen umschreiben.
Welche Fragen lohnen sich?
Auch der Patient erhofft sich Informationen. Beate Landgraf, psychologische Beraterin bei der SBK, ermutigt die Patienten dazu, vor allem in Zeitnot die wichtigsten Fragen zu stellen. Lohnende Themen sind Wechselwirkungen mit anderen Medikamente, zu erwartende Nebenwirkungen, alternative Behandlungsmethoden und die voraussichtliche Behandlungsdauer. Peinliche Fragen gibt es nicht, so Landgraf. Bei Verständnisproblemen darf gern nachgehakt werden und auch die Frage nach der ärztlichen Zweitmeinung ist kein Tabu. Schließlich verfolgen beide Gesprächspartner dasselbe Ziel: das Wohlergehen des Patienten.