Hilfe bei Schielen und Kopfweh

Augenmuskeloperation

Schielen ist mehr als ein kosmetisches Problem. Häufig sehen die Betroffenen Doppelbilder, leiden unter Kopfschmerzen oder haben Schwierigkeiten, Augenkontakt mit ihrem Gegenüber zu halten. Hilfe verspricht eine Augenmuskeloperation.

Beim Schielen weicht eines der beiden Augen von der Sehachse ab. Oft fällt der Sehfehler bereits im Alter zwischen drei und zwölf Monaten auf. Daneben existieren verborgene Formen des Schielens, die lange Zeit unerkannt bleiben und sich bei den Betroffenen in Form von Doppeltsehen, Schwindel oder Kopfschmerzen äußern.

Plötzliches Schielen im Erwachsenenalter

In einigen Fällen tritt das Schielen krankheitsbedingt im Erwachsenenalter auf. „Zum Beispiel, wenn ein oder mehrere Nerven, die die Augenmuskeln steuern, geschädigt sind, kommt es vor, dass erwachsene Patienten plötzlich Doppelbilder wahrnehmen“, berichtet Prof. Dr. Klaus Rüther vom Berufsverband der Augenärzte. Weitere Ursachen sind Tumore oder die Schilddrüsenerkrankung Morbus Basedow.

Augenmuskeloperation hilft gegen Schielen, Kopfschmerzen und Doppeltsehen

Von einer Augenmuskeloperation profitieren Patienten jeden Alters, sofern der Sehfehler einen bestimmten Schweregrad erreicht hat. „Das Ziel eines Eingriffs an den Augenmuskeln ist grundsätzlich, das beidäugige Sehen zu verbessern“, erklärt Prof. Dr. Rüther. Zusätzlich optimiert die Operation das räumliche Sehen. Viele Patienten empfinden den Eingriff auch als Befreiung von einer psychischen Last.

Verlauf der Augenmuskeloperation

Vor der Operation erfasst der Arzt die Stellung der Augen, ihre Beweglichkeit und die Kopfhaltung. Der eigentliche Eingriff verläuft dann unter Voll- oder Teilnarkose. „Immer wieder kommt es vor, dass Patienten glauben, ihr Auge würde aus der Augenhöhle herausgenommen, operiert, und dann wieder eingesetzt“, weiß Prof. Rüther. „Das ist jedoch ein Mythos ohne jeden Bezug zur Wirklichkeit!“ Um Zugang zu den Augenmuskeln zu erhalten, eröffnet der Chirurg lediglich die Augenhornhaut. Nach der Operation verbleibt der Patient meist stationär im Krankenhaus, bis die Nachuntersuchungen abgeschlossen sind.

Autor*innen

13.07.2015 | Susanne Schmid/Berufsverband der Augenärzte