Sorglosen Umgang meiden

Magenbluten durch Schmerzmittel

Sie sind in aller Munde und fehlen in keiner Hausapotheke –Acetylsalicylsäure (ASS), Diclofenac und Co. helfen zuverlässig gegen Schmerzen, Fieber und Entzündungen. Wer die Schmerzmittel jedoch zu häufig einnimmt, riskiert Magenbluten.

Warum muss manchmal der Magen dafür bluten, dass wir frei von Fieber und Schmerzen bleiben?  Die Antwort liegt in der Wirkung der gängigen Schmerzmittel. Acetylsalicylsäure (ASS), Diclofenac und andere Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) blockieren einen körpereigenen Botenstoff, der die Magenschleimhaut vor der ätzenden Magensäure schützt. Dadurch begünstigen sie bei zu hoher Dosierung Magenschleimhautentzündungen und Magenblutungen.

Auf Dosierung und Einnahmedauer achten

Bekanntlich macht die Dosis das Gift. Dies gilt auch für Schmerzmittel. Bei gesunden Patienten spricht nichts gegen den gelegentlichen Konsum von NSAR. Gefährdet ist, wer die vorgeschriebenen Dosen überschreitet oder zum Dauerkonsument wird. Allgemein raten Experten davon ab, NSAR länger als drei bis vier Tage ohne Rücksprache einzunehmen. Bei Bedarf verschreibt der Arzt magenschützende Wirkstoffe wie Pantoprazol oder Omeprazol.

Risikogruppen für Magenbluten

Unter bestimmten Voraussetzungen steigt die Gefahr für Magenblutungen. Zur Risikogruppe zählen Personen, die über 65 Jahre alt sind oder bereits unter Magenschleimhautentzündungen und Magengeschwüren leiden. Auch Patienten mit entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa neigen verstärkt zu Magenbluten.

Zusätzliche Medikamente erhöhen die Gefahr

Bestimmte Medikamente steigern die Wirkung von Schmerzmitteln auf die Magenschleimhaut zusätzlich. Zu ihnen gehören unter anderem , Blutgerinnungshemmer, Kortison sowie Antidepressiva wie (Es)Citalopram, Fluoxetin und Paroxetin. Die Kombination aus ASS und dem Blutgerinnungshemmer Marcumar verursacht sogar lebensbedrohliche Blutungen.

Geeignetes Schmerzmittel wählen

Wer zur Risikogruppe gehört oder mehrere Medikamente gleichzeitig einnimmt, lässt sich am besten von Arzt oder Apotheker beraten. Zum Beispiel ist Ibuprofen besser magenverträglich als Diclofenac. ASS begünstigt gleich in doppelter Hinsicht Magenblutungen, weil es zusätzlich das Blut verdünnt.

Weitere Schutzmaßnahmen

Es hat sich bewährt, Schmerzmittel vor dem Essen mit einem großen Glas Wasser einzunehmen. Dadurch wirkt das Medikament nicht direkt auf den leeren Magen. Auch die Ernährung spielt eine gewisse Rolle. So neigt ein überdehnter oder gereizter Magen bevorzugt zu Magenblutungen. Deshalb ist es ratsam, sehr scharfe, saure, süße oder blähende Speisen zu meiden. Nicht zuletzt schützt der Verzicht auf Alkohol vor Magenbluten. 

Quelle: Apothekerkammer Niedersachsen

Autor*innen

20.06.2016 | Susanne Schmid/ Apothekerkammer Niedersachsen