Vorsicht Durchfall!

Salmonellen aus der Tiefkühltruhe

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Vorsicht: So können Salmonellen leicht vom Hühnerfleisch auf den Brokkoli überspringen.

Dass sich Salmonellen besonders gerne in und auf Geflügel tummeln, wissen viele. Dass die Durchfallerreger auch das Tiefgefrieren überleben, ist weniger bekannt. Diese Tipps schützen vor einer Infektion.

Tieffrieren stört Salmonellen nicht

Durchfall und Erbrechen sind die typischen Beschwerden, die eine Lebensmittelvergiftung mit Salmonellen auslöst. Neben zimmerwarmen Eierspeisen sind vor allem Gerichte mit Geflügelfleisch eine häufige Infektionsquelle. Und das gilt sowohl für Fertigsalate als auch für tiefgekühlte Hühnerfleischprodukte, warnt das Bundesamt für Risikobewertung (BfR).

Denn leider lassen sich Salmonellen durch Tieffrieren nicht schocken und bleiben auch bei Minusgraden lange infektiös. Wird kontaminiertes Geflügelfleisch dann aufgetaut, vermehren sich die Erreger blitzschnell und lösen beim Verzehr der Speisen eine Lebensmittelvergiftung aus.

Von Tauwasserschüssel bis Händewaschen

Zur Vermeidung einer Salmonellen-Vergiftung empfiehlt das BfR folgendes Vorgehen beim Umgang mit tiefgekühltem Hühner- oder Putenfleisch:

  • Geflügelfleisch immer von anderen Lebensmitteln getrennt lagern.
  • Tiefgefrorenes Geflügelfleisch ohne Verpackung im Kühlschrank auftauen und darunter eine Schüssel stellen, um das Tauwasser aufzufangen.
  • Tauwasser und Plastikverpackung sorgfältig entsorgen und gleich danach die Hände gründlich waschen.
  • Das Geflügelfleisch nicht abwaschen. Durch Spritzwasser können die Baktieren auf andere Lebensmittel oder Flächen gelangen.
  • Geflügelfleisch mindestens zwei Minuten lang bei mindestens 70° C durchgaren.
  • Fertigprodukte aus Geflügelfleisch meiden, da oft nicht klar ist, ob das Fleisch durchgegart worden ist.

Ist es zu einer Lebensmittelvergiftung mit Salmonellen gekommen, müssen in der Regel nur Kleinkinder und ältere Menschen mit hohem Fieber antibiotisch behandelt werden. Bei sonst gesunden Personen wird von einer antibiotischen Therapie abgeraten, da diese zu einer verlängerten Bakterienausscheidung führen kann.

Elektrolyte aus der Apotheke

Stattdessen heißt es, die aufgrund von Durchfall und Erbrechen verlorene Flüssigkeit wieder aufzufüllen. Zur Schonung des gestressten Magen-Darm-Systems greift man am besten zu lauwarmen, milden Tee oder Wasser ohne Kohlensäure. Da mit dem Durchfall auch Elektrolyte über den Darm ausgeschieden werden, ist es hilfreich, diesen Verlust mit Elektrolyt-Lösungen auszugleichen. Diese sind in der Apotheke als Pulver erhältlich. Wer wieder etwas essen möchte, sollte zunächst auf leichte Kost wie Reis, Haferschleim und Zwieback zurückgreifen.

Quelle: Springer Medizin

Autor*innen

17.06.2021 | Dr. med. Sonja Kempinski