... lauert mehr als heiße Luft

In Heizungsrohren ...

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Auch Katzen macht Heizungsluft schlapp.

Draußen frieren im Moment nicht nur Frostbeulen. Deshalb laufen drinnen auch die Heizungen auf Hochtouren. Doch Achtung: Zu viel heiße Luft kann krank und sogar dick machen.

Kuschelig warmer Schnupfen

Das erste Manko der Heizungsluft: Sie ist nicht feucht genug. Wer es sich vor dem Ofen oder dem Heizkörper gemütlich macht, schafft gleichzeitig ein Paradies für Erkältungskeime – in seiner Nase. Denn trockene Luft entzieht Schleimhäuten jede Menge Feuchtigkeit. In der ausgetrockneten Nase setzen sich dann Bakterien und Viren schneller fest. Ein Grund, warum kaum ein Winter ohne Schnupfen vergeht.

Heiß und fettig

Heizungsluft ist nicht nur trocken, sondern natürlich auch heiß. Eine Wohltat fürs Gemüt, aber leider nicht für die Pfunde. Wer mehr Zeit im Warmen verbringt, der setzt mehr Fett an. Als noch nicht in jedem Zimmer die Heizung lief und Arbeit an der frischen Luft auf der Tagesordnung stand, war Kälte alltäglich. Um sich auf Betriebstemperatur zu bringen, benötigte der Körper viel Energie. Deshalb verbrannte er mehr Kalorien als heute – Fettpolster wuchsen erst gar nicht.

Weiß, die Farbe des Wohlstands

Doch der heutige Heizungs-Wohlstand beeinflusst auch die Farbe der Fettpolster. Fettgewebe lässt sich nämlich in braunes und weißes unterteilen. Das weiße Fettgewebe erfüllt lebenswichtige Aufgaben: Es isoliert den Körper wie ein dicker Fellmantel und bettet Organe in eine Art Wattebausch. Zudem speichert es überschüssige Energie. Vor allem Übergewichtige haben deshalb ihre Probleme mit den weißen Fettpolstern.

Braun, die Farbe der Wildnis

Braune Fettpolster dagegen sind mehr als bloße Energiespeicher – in ihnen stecken kleine Kraftwerke: Sie verbrennen das eingelagerte Fett und erzeugen so Wärme. Nagetiere, die Winterschlaf halten, würden ohne das braune Fett nicht überleben. Menschen haben auch braune Fettpolster – im Alter nehmen diese allerdings immer mehr ab. Wie Forscher aktuell berichten, bedeutet weniger Kälte im Alltag auch weniger braunes Fett. Ein Körper, der niemals friert, baut also nur reine Fettspeicher statt Kraftzellen auf. Heizungsluft trägt folglich mit dazu bei, dass die Bevölkerung immer dicker wird.

Schlaflose Warmschläfer

Wer zu allem Überdruss noch in einem heißen Zimmer schläft, dem winken nicht nur Erkältungen und überschüssige Pfunde, sondern auch Schlafprobleme. Denn der Körper muss seine Temperatur drosseln, um durchzuschlafen. Deshalb empfiehlt es sich, vor dem Zu-Bett-Gehen nochmal gründlich zu lüften und die Heizung herunter zu drehen.

Kältediät und Nasendusche

Regelmäßiges Stoßlüften ist auch tagsüber wichtig. Eine Schüssel Wasser auf dem Ofen oder über dem Heizkörper befeuchtet die Luft. Gegen trockene Nasen gibt es auch Hilfe aus der Apotheke: Durch regelmäßige Nasenspülungen haben Keime keine Chance, sich festzusetzen. Was noch gut tut: viel Bewegung an der frischen Luft. Da kommt das Immunsystem in Schwung und nebenbei purzeln die Pfunde.

Autor*innen

29.01.2011 | Julia Ehmer