Abspecken verbessert den Blutfluss

Diät für die Arterien

Ob Übergewicht krank macht, hängt von der Körperfettverteilung ab. Gefährlich ist vor allem der Speck um die Taille herum – das so genannte Bauchfett. Wer dieses abbaut, beugt Bluthochdruck und Diabetes vor und verbessert zudem die Durchlässigkeit der Adern. Das bestätigten Wissenschaftler der American Heart Association.

Blut muss fließen

Die amerikanischen Forscher untersuchten 60 Frauen und Männer, die zu Beginn der sechsmonatigen Studie jeweils etwa 215 Pfund wogen. Die Hälfte der Teilnehmer ernährte sich ein halbes Jahr lang kohlenhydratarm und die andere Hälfte fettarm. Die erste Gruppe nahm die meisten Kalorien mit Eiweißprodukten und Nüssen auf, die zweite Gruppe aß mehr Lebensmittel mit Kohlenhydraten wie Brot und Nudeln. Alle Probanden nahmen die gleiche Kalorienmenge pro Tag zu sich und trieben moderaten Sport. Vor und nach dem Abnehmprogramm untersuchten die Wissenschaftler den Zustand der Adern der Probanden. Dazu banden sie den Oberarm ab und maßen den Blutfluss mit einer Blutdruckmanschette. Je gesünder die Arterie, desto mehr Blut kann durch sie hindurch fließen. Das Forscherteam prüfte, wie viel Blut vor, während und nach dem Abpressen des Oberarms in die Fingerspitzen floss.

Weniger Bauchfett – gesündere Blutgefäße

Das Ergebnis: Je mehr Bauchfett ein Teilnehmer während der Studiendauer verlor, desto besser war der Blutfluss und damit die Arteriengesundheit. Das traf auf alle Probanden zu, unabhängig davon, ob sie sich der kohlenhydratarmen oder der fettarmen Diät unterworfen hatten. Die Teilnehmer der ersten Gruppe hatte innerhalb der sechs Monate allerdings zehn Pfund mehr verloren als die der zweiten.

„Unsere Studie zeigte, dass der Abbau von Bauchfett den Venen gut tut, unabhängig davon, ob dies durch eine kohlenhydratarme oder fettarme Kost geschieht“, meint Studienleiter Kerry J. Stewart. „Bisher glaubte man, die kohlenhydratarme Ernährung schadet dem Herz-Kreislauf-System, da man durch sie mehr Fett zu sich nehme. Die Ergebnisse beweisen jedoch, dass sie keinen schädlichen Effekt hat.“ Im Gegenteil: Mit ihr lässt sich das Abspecken noch beschleunigen.

Autor*innen

22.03.2012 | Julia Heiserholt