Ruhe ist die beste Medizin

Gestresstes Hörorgan

Tinnitus, Schwerhörigkeit, Druck im Ohr und Hörsturz: Millionen Deutsche leiden unter Hörproblemen. Ursache ist die wachsende akustische Umweltverschmutzung, also ein ständig zunehmender Lärmpegel, sagen Fachleute. Dann ist Ruhe das beste Mittel, meint die Arbeitsgemeinschaft "Das Gesunde Ohr" in Regensburg.

Hörgeräte stressen Innenohr

Im Jahr 2006 trugen bereits 50 von 1.000 Kindern und Jugendlichen ein Hörgerät. 2010 waren es schon 63 von 1.000. Lutz Wilden, Innenohrspezialist und Initiator der Arbeitsgemeinschaft sieht die Ursache in der zunehmenden Lärmbelastung.

Unser Hörvermögen verdanken wir dem Innenohr mit seinen 25.000 Hörzellen in der Hörschnecke. Wie alle Nervenzellen begleiten diese Zellen den Menschen durch das ganze Leben und können sich regenerieren, wenn man ihnen im Alltag genug Zeit und Möglichkeit zur "Erholung" gibt. Deshalb hilft vor allem Ruhe vor dem permanenten Umgebungslärm diese Hörzellen fit zu halten.

Stille mindert Tinnitus-Beschwerden

Dass Lärmreduzierung im Alltag auch bei Tinnitus wirkungsvoll hilft, ist für jeden Tinnitus-Betroffenen selbst leicht nachzuprüfen. "Schützt ein Tinnitus-Patient über mehrere Tage, Wochen und Monate sein überlastetes Hörorgan, indem er im Alltag, wann immer möglich, Hörstöpsel benutzt, reduzieren sich nach unseren jahrelangen Erfahrungen die quälenden Symptome oder sie verschwinden sogar ganz. Das gilt vor allem bei Kindern und in der Akutphase des Tinnitus. Selbst bei chronischem Tinnitus kann die massive Abschirmung von Alltagslärm spürbare Hilfe bringen."

Menschen mit gestressten Ohren empfiehlt die Arbeitsgemeinschaft "Das Gesunde Ohr" deshalb in jedem Alter: So oft wie möglich passende Ohrstöpsel benutzen. Das ist eine Wohltat für die Ohren – und nicht zuletzt auch für die Nerven.

 

Autor*innen

22.01.2015 | Sandra Göbel/Arbeitsgemeinschaft Das Gesunde Ohr