ADAC sieht Landstraßen im Fokus

Straßen sicherer machen

Mit seiner Forderung nach einem Tempolimit auf deutschen Autobahnen sorgte der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel für Wirbel. Jetzt meldet sich der ADAC zu Wort und betont: Entgegen den Äußerungen Gabriels wird bei einer generellen Geschwindigkeitsbegrenzung von 120 km/h auf Autobahnen die Verkehrssicherheit nicht verbessert. Bedarf nach mehr Sicherheit bestünde stattdessen auf deutschen Landstraßen.

Tempolimit macht Autobahnen nicht sicherer

Der ADAC lehnt die Forderung des SPD-Vorsitzenden Sigmar Gabriel ab, auf deutschen Autobahnen ein Tempolimit einzuführen. „Herr Gabriel irrt, wenn er die Unfallstatistiken für seine Argumentation bemüht. Das zeigen die Erfahrungen vieler Länder, die ein allgemeines Tempolimit haben“, erläutert Ulrich Klaus Becker, ADAC-Vizepräsident für Verkehr. Nach Angaben des ADAC liegt die Zahl der Verkehrstoten auf Autobahnen pro Milliarde gefahrener Kilometer bei 1,8 – seit Jahren mit fallender Tendenz. Zum Vergleich: In Österreich, wo ein Tempolimit von 130 km/h gilt, liegt die Rate 1,5 mal höher. Auch in Deutschland sind knapp 40 Prozent der Autobahnabschnitte dauerhaft oder zeitweise geschwindigkeitsbegrenzt. In diesen Abschnitten zeigt sich kein höheres Sicherheitsniveau als in Strecken ohne Beschränkung.

Unfallschwerpunkte auf Landstraßen entschärfen

Wie der ADAC mitteilte, starben im vergangenen Jahr 11 Prozent der Unfallopfer auf Autobahnen – vergleichsweise wenig. Rund 60 Prozent der Verkehrstoten sind dagegen auf Landstraßen zu beklagen. Der ADAC sieht den dringendsten Handlungsbedarf deshalb bei den Landstraßen. Unfallschwerpunkte sind unsichere Kreuzungen, zum Beispiel mit schlechter Einsicht. Eine weitere Sicherheitslücke ist die oftmals mangelhafte Sicherung durch Leitplanken, vor allem an kurvenreichen Teilstrecken. Desweiteren ereignen sich auf Landstraßen viele Unfälle beim Überholen. Hier gilt es, Unfallschwerpunkte zu entschärfen und durch entsprechende Ausbaumaßnahmen die Sicherheit zu verbessern.

Autor*innen

14.05.2013 | Sandra Göbel/ADAC