Narkosemittel (Anästhetikum, Narkotikum)

Allgemeine Bezeichnung für ein Medikament, welches die Schmerzempfindung vorübergehend ausschaltet. Narkosemittel wirken entweder nur örtlich (Lokalanästhesie) oder auf den gesamten Körper (Allgemeinanästhesie). Allgemein wird als Narkosemittel daher eine Substanz bezeichnet, die im Gehirn eine Schmerz- und Bewusstseinsauschaltung bewirkt.

Inhalationsnarkotika atmet der Patient in Form von Narkosegas ein. Bei längeren Operationen leitet der Arzt das Gas über einen Beatmungsschlauch ein (Intubationsnarkose). Ist der Eingriff nur kurz, verwendet er eine Inhalationsmaske (Maskennarkose).

Injektionsnarkotika spritzt der Arzt in eine Vene. Beispiele sind Propofol, Ketamin, Etomidat und Methohexital. Flüssige Narkosemittel wirken bereits in niedrigerer Konzentration wie Narkosegase und verursachen daher weniger Nebenwirkungen. Allerdings hält die Wirkung nur wenige Minuten an. Eine Injektionsnarkose eignet sich daher vor allem für kürzere Eingriffe. Häufig kombiniert der Arzt die Inhalationsmethode daher mit der Injektionsmethode. Bei dieser balancierten Anästhesie leitet er die Narkose mit einem gespritzten Narkotikum ein und erhält sie anschließend mit einem Narkosegasgemisch aufrecht. Hierzu benötigt er weniger Medikamente und riskiert so auch weniger Nebenwirkungen.

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