Veränderte Wahrnehmung von äußeren Sinneseindrücken. Häufige Erscheinungen sind Kribbeln, Taubheitsgefühle und Ameisenlaufen (Parästhesien). Zentrale Sensibiliätsstörungen lassen sich auf die Schädigung von Hirnarealen und Rückenmarksbahnen zurückführen, wohingegen periphere Sensibilitätsstörungen als Folge von Nerveneinklemmungen oder -verletzungen, Polyneuropathien und Verbrennungen auftreten. Die dissoziierte Sensibilitätstörung (Empfindungsdissoziation) stellt eine Sonderform der Sensibilitätsstörungen dar. Sie tritt nach halbseitigen Rückenmarksschädigungen auf und äußert sich als halbseitige Verminderung oder Ausschaltung der Schmerz- und Temperaturempfindlichkeit. Das Berührungsempfinden hingegen bleibt unverändert. Bei quantitativen Sensibilitätsstörungen wird ein Sinnesreiz stärker oder schwächer wahrgenommen als er tatsächlich ist, wohingegen qualitative Sensibilitätsstörungen die Art des Sinnesreizes verändern. Zur den qualitativen Sensibilitätsstörungen gehören die Dysästhesie, bei der ein neutraler Reiz als schmerzhaft empfunden wird, und die Allästhesie, bei der ein Schmerz nicht mehr einem bestimmten Körperteil zugeordnet werden kann.
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