Clindamycin

Antibiotikum aus der Gruppe der Lincosamide. Es wird bei bakteriellen Infektionen eingesetzt. Wirksam ist es gegen Staphylokokken, Streptokokken und Anaerobier.
Da Clindamycin auch in tiefe Gewebeschichten gut eindringt, wird es als Mittel der ersten Wahl bei Nasennebenhöhlenentzündungen, bei Infektionen im Bereich von Zähnen, Haut, Knochen, Gelenken, Bauch oder in Becken und Scheide verordnet. Als Reservemedikament dient es zum Beispiel bei Mittelohrentzündungen, wenn eine Penicillinallergie besteht.

Anwendung


Clindamycin wird am häufigsten als Tablette oder Kapsel eingenommen, üblicherweise 3–4 × täglich mit einem großen Glas Wasser. Nach dem Schlucken bleibt leider vorübergehend ein unangenehmer Geschmack im Mund. Für Erkrankungen der Haut oder Geschlechtsorgane gibt es Clindamycin-haltige Salben und Vaginalzäpfchen. Für Kinder steht Clindamycin als Saft zur Verfügung, der von manchen Kindern eher toleriert wird. Glücklicherweise dürfen Sie den Saft oder die Tablette mit Joghurt oder anderen Lebensmitteln mischen, um die Einnahme schmackhafter zu machen.

Risiken und Nebenwirkungen


Typische Nebenwirkungen bei der Einnahme von Clindamycin sind Übelkeit, Bauchschmerzen und weiche Stühle bis hin zu Durchfällen. Im schlimmsten Fall entwickelt sich eine Dickdarmentzündung, die sogenannte Antibiotika-assoziierte Enterokolitis. In diesem Fall gehen Sie sofort zum Arzt oder Apotheker.
Bei der Anwendung von Clindamycin im Vaginalbereich ist die Wirkung von Kondomen nicht mehr gewährleistet.

Wechselwirkungen

Als Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sind bei der Einnahme von Clindamycin zu erwarten:

  • Der Effekt von Muskelrelaxantien und Vitamin-K-Antagonisten wie Marcumar wird verstärkt. Daher ist es beispielsweise wichtig, die Blutgerinnung engmaschig zu kontrollieren.
  • Die empfängnisverhütende Wirkung der „Anti-Baby-Pille“ vermindert sich. Sie müssen in diesem Fall also zusätzlich andere empfängnisverhütende Maßnahmen ergreifen.

Autor*innen

Dr. med. Miriam Hagemeyer | zuletzt geändert am um 12:52 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.