Tyrothricin

Antibiotikum zur Anwendung auf der Haut oder Schleimhaut. Tyrothricin hemmt das Wachstum von Bakterien, indem es die Bakterienhülle schädigt. Als Gel oder Pulver eignet es sich zum Auftragen auf kleine, mit Bakterien infizierte Wunden wie Kratz-, Schürf oder Risswunden. Tyrothricin ist auch Bestandteil von Lutschtabletten. In der Kombination mit anderen Wirkstoffen lindert es den Schmerz bei Halsschmerzen. Die Wirkung gegen Bakterien ist bei den Lutschtabletten nur schwach ausgeprägt, gegen Viren wirkt Tyrothricin nicht.

Anwendung


Tyrothricin ist verfügbar als:

  • Wundheilgel 0,1 % (5 g, 15 g, 25 g) zum Auftragen auf die Haut
  • Wundheilpuder 0,1 % (5 g, 20 g) zum Auftragen auf die Haut
  • Lutschtablette (0,5 mg; 4 mg) in Kombination mit einem lokalen Betäubungsmittel (wie etwa Benzocain oder Lidocain) und weiteren Wirkstoffen.


Gel/Puder: Tyrothricin hilft nur gegen die Bakterien in einer Wunde, die Wundheilung selbst beschleunigt es nicht. Dass eine Wunde mit Bakterien infiziert ist, erkennt man zum Beispiel an der Bildung von Eiter. Tragen Sie das Tyrothricin-Gel 2–3-mal am Tag, das Puder 1-2-mal täglich auf die Wunden auf. Passen Sie auf, dass das Medikament nicht in Augen oder Nase oder auf andere Schleimhäute gerät.

Das Puder sollte mit einem Verband abgedeckt werden, damit es nicht einfach wieder von der Haut abfällt. Ferner wirkt es nur auf trockenen Wunden – bei nassen Wunden verklumpt das Puder.

Wenn die Wunde 1 Woche nach Behandlungsbeginn nicht abheilt, sollten Sie Ihre Ärzt*in kontaktieren.

Lutschtabletten: Bei Halsschmerzen nehmen Sie alle 2–3 Stunden 1–2 Lutschtabletten ein. Tyrothricin wirkt allerdings nur sehr schwach gegen Bakterien im Hals. Bei einer bakteriellen Halsentzündung – etwa mit Streptokokken – ist ein zusätzliches Antibiotikum notwendig.

Risiken und Nebenwirkungen


Gel oder Puder: Manchmal reizt Tyrothricin die Haut. Die behandelten Stellen sind dann gerötet oder brennen. Sehr selten treten Allergien gegen den Wirkstoff auf. Anzeichen sind Bläschen oder Blasen sowie Juckreiz an den behandelten Hautstellen. In diesen Fällen sollten Sie das Medikament absetzen. Kontaktieren Sie Ihre Ärzt*in, wenn die allergischen Hauterscheinungen mehrere Tage lang anhalten.

Wechselwirkungen


Es gibt keine bekannten Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten.

Autor*innen

Tobias Höflein | zuletzt geändert am um 15:33 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.