Ofloxacin

Antibiotikum aus der Gruppe der Fluorchinolone. Ofloxacin hemmt die Bildung neuer Erbsubstanz in Bakterien und verhindert so, dass sich diese vermehren. Es wirkt bei verschiedensten bakteriellen Infekten, etwa bei Infektionen an den unteren Atemwegen, Ohren, im Magen-Darm-Trakt, den Harnwegen oder bei Gonorrhö. Wegen möglicher starker Nebenwirkungen kommt das Medikament als Tablette nur bei schwereren Infektionen zum Einsatz oder dann, wenn andere Antibiotika nicht wirken. Ambulant wird Ofloxacin häufig als Augensalbe oder Augentropfen bei bakteriellen Infektionen am Auge verwendet, beispielsweise bei einer Bindehautentzündung.

Anwendung

Ofloxacin ist verfügbar als:

  • Tablette (100 mg, 200 mg, 400 mg)
  • Augensalbe (3 mg/g)
  • Augentropfen (3 mg/ml).


In der Regel verschreibt die Ärztin Tabletten mit 200 mg, die jeweils morgens und abends eingenommen werden. Trinken Sie ein Glas Wasser, nachdem Sie die Tablette geschluckt haben. Das Medikament können Sie unabhängig von den Mahlzeiten auch auf nüchternen Magen einnehmen.
Die Augentropfen oder -salbe bringen Sie üblicherweise 3- bis 4-mal am Tag ins Auge ein. Ziehen Sie dafür das untere Augenlid mit dem Zeigefinger nach unten, wodurch sich der Bindehautsack öffnet. Als Richtlinie für die nötige Menge gilt: ein Tropfen oder bei der Salbe ein 1 cm langer Strang.

Risiken und Nebenwirkungen

Wie bei den meisten Antibiotika sind gastrointestinale Nebenwirkungen häufig, etwa Durchfall, Übelkeit und Erbrechen. Bei den Augentropfen oder der Augensalbe kann Ofloxacin ein gerötetes Auge und ein leichtes Brennen verursachen.
Ofloxacin erhöht die Empfindlichkeit gegenüber Sonnenlicht, genauer gegenüber der UV-Strahlung. Vermeiden Sie deshalb während der Behandlung Sonnenbäder und bleiben Sie an schattigen Orten. Schützen Sie sich mit Sonnenschutzmitteln, wenn Sie in die Sonne müssen.
Eine seltene, aber ernste Nebenwirkung ist die verminderte Belastbarkeit von Sehnen während der Behandlung. Dies führt im schlimmsten Falle zu Rupturen der Achillessehne, insbesondere bei älteren Menschen oder bei Patient*innen, die zusätzlich Kortison einnehmen. Schonen Sie sich deshalb besser und treiben Sie keinen belastenden Sport.
Seltene, aber ernste Nebenwirkungen betreffen die Psyche und das Nervensystem. Psychische Nebenwirkungen zeigen sich zum Beispiel durch Antriebslosigkeit. Manche Betroffene nehmen ihre Umwelt auch plötzlich anders war. Schädigungen des Nervensystems machen sich zum Beispiel bemerkbar durch Taubheit oder Kribbeln der Haut oder durch brennende Schmerzen. Treten diese Nebenwirkungen auf, sollen Sie umgehend Ihre Ärzt*in kontaktieren.
Wenn Sie an Epilepsie leiden, dürfen Sie Ofloxacin nicht einnehmen. Das gilt auch, wenn Sie in der Vergangenheit Sehnenschäden durch eine Behandlung mit Ofloxacin oder anderen Fluorchinolonen erlitten haben.

Wechselwirkungen

Antazida vermindern die Wirkung von Ofloxacin, wenn Sie die Medikamente gleichzeitig einnehmen. Lassen Sie deshalb zwischen den beiden Arzneimitteln 2–3 Stunden Zeit.
Ofloxacin erhöht die Wirkung einiger Medikamente, etwa von Marcumar, Theophyllin oder Glibenclamid.
Einige Medikamente wie Ofloxacin können bestimmte Herzströme verändern, die im EKG als QT-Zeit gemessen wird. Besondere Vorsicht ist also geboten, wenn Sie gleichzeitig weitere die QT-Zeit verändernde Medikamente einnehmen oder wenn Sie an Herzerkrankungen leiden.

Autor*innen

Tobias Höflein | zuletzt geändert am um 12:11 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.