Salbutamol

Bronchienerweiternder Wirkstoff aus der Gruppe der Beta-2-Sympathomimetika. Salbutamol wird eingesetzt zur Behandlung von Asthma und chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD). Es bindet an die sogenannten Beta-2-Rezeptoren in den Muskelzellen der Bronchien. Dadurch erschlaffen die Muskelzellen und die verkrampften Bronchien erweitern sich. Wird Salbutamol inhaliert, setzt die Wirkung innerhalb weniger Minuten ein. Deshalb kommt es vor allem bei akuter Atemnot bei Asthma oder COPD als „Notfall-Spray“ zum Einsatz.

Salbutamol gibt es in folgenden Darreichungsformen:

  • als Spray (Dosier-Aerosol)
  • als Inhalationslösung für einen Vernebler.

Anwendung


Salbutamol wird sowohl zur Akutbehandlung als auch zur Langzeitbehandlung verordnet. Die Art der Anwendung hängt davon ab, wie häufig Ihre Beschwerden auftreten:

  • Akutbehandlung: Im akuten Anfall kommt Salbutamol als Spray zum Einsatz. Die Wirkung hält etwa 4 Stunden an, bei Bedarf kann die Gabe wiederholt werden. Sobald sich Atemnot bemerkbar macht, umschließen Sie das Mundstück des Sprays mit Ihren Lippen und setzen Sie einen Sprühstoß frei. Atmen Sie sofort danach ein und halten Sie die Luft dann für 10 Sekunden an. So wird die bestmögliche Wirkung erzielt. Atmen Sie dann durch die fast geschlossenen Lippen aus (sogenannte Lippenbremse). Das Spray sollte innerhalb weniger Minuten wirken und das Atmen leichter fallen. Sollten sich die Beschwerden nach 5–10 Minuten jedoch nicht bessern, suchen Sie sofort Ihren Arzt auf oder rufen Sie den Notarzt.
  • Langzeitbehandlung: Treten häufig Anfälle von plötzlicher Atemnot auf, wird Salbutamol regelmäßig als Lösung mit einem Vernebler inhaliert. Dadurch kann Atemnotanfällen vorgebeugt werden. Ihre Ärzt*in weist Sie in die richtige Anwendung des Verneblers ein. Sie legt auch die Dosierung fest und informiert Sie, wie häufig Sie Salbutamol inhalieren sollen. Bei Anstrengungsasthma und allergischem Asthma ist es sinnvoll, Salbutamol etwa 15 Minuten vor dem Sport oder einem vorhersehbaren Allergenkontakt zu inhalieren, damit es nicht zum Atemnotanfall kommt.

Risiken und Nebenwirkungen

Nebenwirkungen treten vor allem zu Beginn der Therapie und bei hohen Dosen auf. Diese verschwinden aber oft im Lauf der Behandlung. Patienten berichten über:

  • Herzrasen (Tachykardie)
  • Unruhe und Nervosität
  • Muskelzittern oder Muskelkrämpfe
  • Husten
  • Kopfschmerzen
  • stark juckender Hautauschlag mit Quaddelbildung und Rötung (Nesselsucht): In diesem Fall setzen Sie Salbutamol ab und sprechen Sie schnellstmöglich mit Ihrer Ärzt*in. Möglicherweise reagieren Sie allergisch auf den Wirkstoff.

Wechselwirkungen

Als Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sind zu erwarten:

  • Betablocker wie Propranolol verringern die Wirkung von Salbutamol. Das kann Verkrampfungen der Bronchien und Atemnot (wieder) verschlimmern. Diese Wechselwirkung tritt auch bei Augentropfen mit Betablockern zur Behandlung des grünen Stars (Glaukom) auf.
  • Salbutamol schwächt die Wirkung von blutzuckersenkenden Medikamenten wie Metformin. Entsprechend wird Ihre Ärzt*in den Blutzuckerspiegel beobachten und möglicherweise die Dosierung von Metformin erhöhen.
  • Die gleichzeitige Einnahme von Diuretika (bei Herzinsuffizienz) senkt den Kaliumspiegel im Blut. Dadurch können schwere Herzrhythmusstörungen auftreten.


Nehmen Sie Salbutamol nicht ohne vorherige Rücksprache mit Ihrer Ärzt*in ein, wenn Sie

Autor*innen

Christian Pirzer | zuletzt geändert am um 10:07 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.