Spinalkanalstenose

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Die Spinalkanalstenose macht sich besonders beim Gehen bemerkbar, sodass die Betroffenen oft Pause machen müssen.

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Spinalkanalstenose (Spinalstenose): Verengung des Wirbelkanals, meist durch verschleißbedingte Veränderungen an Wirbelgelenken, Bändern und Bandscheiben. Die Erkrankung ist im höheren Lebensalter sehr häufig. Sie betrifft vor allem die Lendenwirbelsäule und äußert sich in Rückenschmerzen, einschießenden Beinschmerzen, Schwäche der Beine und Problemen beim Gehen.

Behandelt wird zunächst mit entzündungshemmenden Medikamenten, Physiotherapie und Krankengymnastik. Versagt die konservative Therapie oder treten Lähmungen auf, helfen Entlastungsoperationen, die den Wirbelkanal erweitern. Bei über 60-Jährigen ist die Spinalkanalstenose der häufigste Grund für eine Wirbelsäulenoperation.

  • Rückenschmerzen
  • Verstärkung der Beschwerden bei aufrechter Haltung, Verbesserung durch gebeugte Haltung, deshalb häufig Buckel beim Gehen
  • Schweregefühl, Schmerzen und Schwäche in den Beinen, besonders beim Gehen und Stehen, verkürzte Gehstrecken
  • Oft Taubheitsgefühl im Gesäß und/oder in den Beinen
  • Bewegungseinschränkung der Lendenwirbelsäule
  • Nackenschmerzen, Taubheitsgefühl oder Kribbeln in den Armen bei Befall der Halswirbelsäule.

Nach 1–2 Wochen bei

  • anhaltenden Rückenschmerzen, belastungsabhängigem Schweregefühl oder Schmerzen in den Beinen.

Innerhalb weniger Tage bei

  • anhaltender Taubheit in Gesäß oder Bein.

Der in der Wirbelsäule liegende Wirbel- oder Spinalkanal wird aus den übereinander liegenden Löchern der einzelnen Wirbel gebildet und reicht von der Halswirbelsäule bis zum Steißbein. In diesem knöchernen Wirbelkanal verläuft gut geschützt das Rückenmark, dessen Spinalnerven seitlich aus kleinen Löchern des Wirbelkanals austreten, um Muskeln, Haut und innere Organe zu versorgen und Signale aus dem Körper in das Gehirn zu leiten. Wird der Wirbelkanal eingeengt, kommt es zu Druck auf Rückenmark, Nervenwurzeln und/oder Spinalnerven, und es entstehen je nach Lokalisation typische Beschwerden. Am häufigsten ist die Lendenwirbelsäule von einer Spinalkanalstenose betroffen, seltener Hals- oder Brustwirbelsäule.

Krankheitsentstehung und Ursachen

Nur sehr selten ist eine Spinalkanalstenose als Fehlbildung angeboren. In den allermeisten Fällen entwickelt sie sich als altersbedingte Verschleißerscheinung der Wirbelsäule, die Erkrankung gehört deshalb zu den degenerativen Wirbelsäulenerkrankungen.

Folgende Strukturen bilden zusammen die Wand des Wirbelkanals und können bei Veränderungen zu einer Spinalkanalstenose führen:

  • Bandscheiben. Eine direkte Einengung des Kanals entsteht, wenn sich eine geschädigte Bandscheibe nach hinten in Richtung Wirbelkanal vorwölbt oder vorfällt (Bandscheibenvorfall).
  • Zwischenwirbelgelenke. Arthrosen der Zwischenwirbelgelenke wirken sich dagegen indirekt auf die Weite des Wirbelkanals aus, indem sie zur Bildung von knöchernen Ausziehungen (Spondylophyten) führen. Diese knöchernen Ausbildungen engen ihrerseits sowohl den Wirbelkanal als auch die Nervenaustrittslöcher ein, in der Folge kommt es zu Druck auf Rückenmark und Spinalnerven.
  • Ligamentum flavum. Dieses kräftige, in Längsrichtung verlaufende Band schließt den Wirbelkanal nach hinten ab. Ist es verdickt, drückt es auf das Nervengewebe und führt dadurch zu typischen Beschwerden (siehe unten).

Beschwerden bei Spinalkanalstenose der Lendenwirbelsäule

Die Spinalkanalstenose der Lendenwirbelsäule entwickelt sich häufig lange unbemerkt, die ersten Beschwerden zeigen sich meist als belastungsabhängige Kreuzschmerzen. Ist beispielsweise das Ligamentum flavum verhärtet und verdickt, entstehen die Schmerzen beim Stehen und beim Laufen und bessern sich, sobald sich der Patient nach vorne beugt oder hinsetzt. Das liegt daran, dass sich die Form dieses Bands mit der Körperposition ändert. Ist die Wirbelsäule leicht nach vorne gekrümmt, z. B. beim Sitzen, wird es gedehnt und verdünnt sich. Hierdurch öffnet sich der Wirbelkanal und bietet mehr Raum für das Rückenmark und die Nervenwurzeln. Ist die Wirbelsäule dagegen gestreckt, wie beim Stehen, verkürzt und verdickt sich das Band und verursacht durch Druck auf Nerven und Rückenmark starke Schmerzen. Führt die Spinalkanalstenose durch degenerierte Bandscheiben oder knöcherne Ausziehungen zu Druck auf die Spinalnerven, kommt es zusätzlich zu ausstrahlenden Schmerzen, Kribbeln und Taubheitsgefühl in den Beinen.

Schaufensterkrankheit (Claudicatio intermittens). Menschen mit einer Spinalkanalstenose der Lendenwirbelsäule müssen aufgrund ihrer Schmerzen beim Gehen oft stehen bleiben. Manchen ist das peinlich, und sie geben dafür Gründe wie das Betrachten von Schaufenstern vor. Die Erkrankung wird deshalb umgangssprachlich auch Schaufensterkrankheit genannt, der Mediziner bezeichnet ein solches zeitweiliges Hinken Claudicatio intermittens. Doch nicht nur Wirbelsäulenerkrankungen, sondern auch schwere Durchblutungsstörungen der Beine bei pAVK können zu einer Schaufensterkrankheit oder Claudicatio intermittens führen. Zur Unterscheidung wird deshalb die Claudicatio intermittens, die auf einer Wirbelsäulenerkrankung beruht, Claudicatio intermittens spinalis oder nur Claudicatio spinalis genannt.

Beschwerden bei Spinalkanalstenose der Halswirbelsäule

Ist die Halswirbelsäule betroffen, äußern sich die Beschwerden in Nackenschmerzen und Kribbeln oder Taubheitsgefühl in Armen und Händen. Oft ist die Feinmotorik gestört, d. h. das Zuknöpfen von Hemden und Hosen oder das Greifen kleiner Gegenstände ist problematisch. Bei sehr starker Einengung des Spinalkanals im Halswirbelsäulenbereich sind manchmal auch die Nerven betroffen, die den unteren Teil des Körpers versorgen. Es kann deshalb zu Gangstörungen, Schmerzen in den Beinen oder zu Problemen bei der Kontrolle von Urin und Stuhl kommen.

Die Abhängigkeit der Beschwerden von Körperhaltung und Belastungssituation ist so typisch, dass der Arzt meist sofort die richtige Diagnose stellt. Die sichere Abgrenzung von ähnlichen Krankheitsbildern und die genaue Lokalisation der Einengung gelingt durch Röntgen, CT und Kernspin, gegebenenfalls mit Kontrastmitteln.

Differenzialdiagnosen: Weitere Ursachen für Schmerzen im Rücken und beim Gehen sind die oben genannte Claudicatio intermittens bei Durchblutungsstörungen (pAVK), Wirbelgleiten, Tumoren im Spinalkanal, Hüftgelenksarthrose und Polyneuropathien.

Konservative Therapie

Bei leichteren Beschwerden helfen meist konservative Behandlungsmaßnahmen. Dazu gehören:

  • Schmerzmittel, wobei der Arzt meist entzündungshemmende Wirkstoffe verordnet wie z. B. Ibuprofen (z. B. Ibu® oder Brufen®), Diclofenac (z. B. Voltaren® oder Diclac®), Piroxicam (z. B. Piroxicam-AbZ) oder ein Coxib (zum Beispiel Celebrex®). Sie können als Tabletten, als Schmerzpflaster oder über ein eingepflanztes Pumpensystem verabreicht werden.
  • Infiltrationstherapie mit Lokalanästhetika. Bei starken Schmerzen spritzt der Arzt örtlich betäubende Substanzen (Lokalanästhetika) in den betroffenen Bereich, was zumindest zu einer zeitweisen Linderung führt.
  • Infiltrationen in den Wirbelkanal. Am wirkungsvollsten sind Injektionen von einer Mischung aus Lokalanästhetikum und Kortison direkt in den Wirbelkanal (sog. epidurale oder peridurale Infiltrationen). Im Bereich der Lendenwirbelsäule wird dieses Verfahren auch sakrale Blockade genannt.
  • Physiotherapie, stabilisierende Krankengymnastik und Rückenschule.
  • Hilfsmittel wie spezielle Mieder und Korsette, die den betroffenen Wirbelsäulenabschnitt in eine günstigere Krümmung bringen. In der akuten Situation entlastet zudem das Schlafen in einem Stufenbett oder in Stufenlage den Rücken. Dabei liegt der Patient auf dem Rücken und lagert die Unterschenkel so auf eine Art Würfel, dass Hüfte und Knie in einem 90°-Winkel gebeugt sind.
  • Physikalische Schmerztherapien, z. B. hilft manchmal Ultraschall oder Wärmetherapie, in einigen Fällen auch die Behandlung mit Strom (TENS).

Operative Therapie

Starke Beschwerden lassen sich jedoch manchmal nur durch eine Operation beheben. Operiert wird auch bei neurologischen Ausfällen, d. h. wenn Nerven eingeengt sind und sich dadurch Sensibilitätsstörungen oder Lähmungen entwickeln.

  • Mikrochirurgische Dekompression. Bei dieser Standardoperation unter Vollnarkose entfernt der Chirurg über einen kleinen Hautschnitt in Höhe der Einengung die Strukturen, die auf das Nervengewebe drücken (z. B. Teile des Wirbelbogens, des verdickten Ligamentum flavum sowie knöcherne Ausziehungen).
  • Versteifungsoperation (Spondylodese). Die Entnahme größerer Knochenmassen bei einer Entlastungsoperation macht oft eine anschließende Versteifungsoperation erforderlich, um die Stabilität des operierten Wirbelsäulenbereichs zu erhalten. Dabei verbinden die Ärzte zwei oder mehr benachbarte Wirbelkörper mit kleinen Schrauben und Verbindungsstangen. Auch diese Operation ist häufig minimalinvasiv über ein Endoskop und nur kleine Hautschnitte möglich. Eine Spondylodese wird auch durchgeführt, wenn die Ursache der Spinalkanalstenose eine Überbeweglichkeit der Wirbelsäule ist.
  • Interspinöser Spreizer. Hierbei pflanzt der Arzt kleine Metallimplantate zwischen die Dornfortsätze der betroffenen Wirbel. Diese 25h57Spreizer haben die Aufgabe, die Wirbel auseinanderzudrücken und damit den verengten Kanal aufzuweiten. Die langfristigen Ergebnisse fallen sehr unterschiedlich aus, weshalb viele Orthopäden dieses ambulant durchführbare Verfahren nur bei Patienten mit einem hohen Operationsrisiko empfehlen.

Hinweis: Weitere Informationen zur konservativen und operativen Behandlung im Übersichtsbeitrag Rückenschmerzen.

Eine Spinalkanalstenose entwickelt sich oft langsam und viele Patienten bekommen ihre Beschwerden mit konsequenter Krankengymnastik und Medikamenten recht gut in den Griff. Muss aufgrund nicht beeinflussbarer Schmerzen, Lähmungen oder anderen Nervenausfälle operiert werden, lassen sich damit die Schmerzen häufig verringern und die Gehstrecke wieder verlängern. Der Erfolg einer solchen Operation hängt jedoch davon ab, wie lange und wie stark Rückenmark und Nerven dem Druck ausgesetzt waren. Auch Vorerkrankungen beeinflussen den Operationserfolg, bei starkem Übergewicht, rheumatischen Erkrankungen und hohem Alter sind die Ergebnisse oft weniger gut.

Was Sie selbst tun können

Medikamente. Nehmen Sie die verordneten Medikamente regelmäßig ein, achten Sie auf eventuelle, in den Beipackzetteln verschriebene Nebenwirkungen. Manche Entzündungshemmer können die Magenschleimhaut schädigen, informieren Sie bei Magenschmerzen Ihren Arzt.

Konsequente Gymnastik. Wurde Ihnen Krankengymnastik, Rückenschule und/oder andere Bewegung verordnet, machen Sie regelmäßig Ihre Übungen, um die Rückenmuskulatur zu stärken. Wenn Sie noch mobil genug sind, fragen Sie Ihren Arzt, ob Sie Radfahren dürfen. Radfahren ist für viele Betroffene aufgrund der gebeugten Haltung eine gute Möglichkeit, in Bewegung zu bleiben.

Vorsicht mit Selbstbehandlung. Im Internet kursieren zahlreiche Videos mit Übungen für Patienten mit Spinalkanalstenose. Lassen Sie sich vor dem Nachturnen von Ihrem Arzt oder Physiotherapeuten beraten, welche Angebote und Übungen für Sie die richtigen sind. Falsch durchgeführtes Training kann die Beschwerden verschlechtern.

Psychotherapie. Die Beschwerden einer Spinalkanalstenose können sehr belastend sein. Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob womöglich eine Psychotherapie erforderlich ist, um Sie bei der Bewältigung der Erkrankung zu unterstützen.

Autor*innen

Dr. med. Siegfried Locher in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). Überarbeitung und Aktualisierung: Dr. med. Sonja Kempinski | zuletzt geändert am um 20:52 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.