Ambroxol

Sekretlösender Wirkstoff zur Behandlung von Symptomen einer Erkältung. Ambroxol verflüssigt den zähen Schleim, der sich bei einer Erkältung in den Bronchien bildet. Der Schleim löst sich und soll besser abtransportiert werden können. Das Abhusten fällt leichter. Ambroxol hilft außerdem bei Halsschmerzen, indem es örtlich betäubend wirkt. Hierfür kommt es in Form von Lutschtabletten zum Einsatz. Es wirkt also unterstützend bei stark verschleimten Bronchien sowie bei Halsweh. Obwohl das Medikament schon lange auf dem Markt ist, ist immer noch unklar, ob der Husten dadurch rascher abklingt. Aus ärztlicher Sicht besteht deshalb kein zwingender Grund für die Einnahme von Ambroxol.

Anwendung

Als Hustenlöser ist Ambroxol verfügbar als

  • Tablette (30 mg, 60 mg)
  • Brausetablette zum Auflösen in Wasser (30 mg, 60 mg)
  • Retardtablette (75 mg)
  • Saft (5 mg/5 ml, 15 mg/5 ml, 30 mg/5 ml, 30 mg/2 ml)
  • Tropfen (7,5 mg/ml, 15 mg/ml)
  • Lösung zum Inhalieren mit einem Vernebler (7,5 mg/ml).


Nehmen Sie in den ersten 2–3 Behandlungstagen insgesamt 90 mg Ambroxol täglich verteilt auf 2–3 Einzeldosen ein. In den folgenden Tagen verringern Sie die Dosis auf insgesamt 60 mg täglich verteilt auf 2 Einzeldosen. Bei den Retardtabletten reicht hingegen eine einmalige tägliche Anwendung, da diese den Wirkstoff über mehrere Stunden hinweg abgeben. Bei Kindern ist die Dosis entsprechend den Infos auf dem Beipackzettel auszurechnen und einzuhalten.

Wichtig ist, dass Sie während der Anwendung viel Flüssigkeit zu sich nehmen. Denn nur dann wirkt der Schleimlöser optimal. Ambroxol sollten Sie nicht mit Hustenstillern wie Codein, Dextromethorphan oder Pentoxyverin kombinieren. Hustenstiller unterdrücken nämlich den Hustenreiz – und das verhindert, dass der gelöste Schleim abgehustet wird. Im Gegenteil: Der Schleim staut sich dann in den Bronchien, was vor allem nachts zu gefährlicher Atemnot führen kann. Sollte sich der Husten nach 5–6 Tagen nicht gebessert haben, setzen Sie das Medikament ab und suchen Sie Ihre Ärzt*in auf.


Bei Halsschmerzen wird Ambroxol in Form von Lutschtabletten (20 mg) angewendet. Die schmerzlindernde Wirkung tritt innerhalb von 20 Minuten ein und hält für etwa 3 Stunden an. Die Tageshöchstdosis beträgt 6 Lutschtabletten. Das Arzneimittel sollten Sie maximal 3 Tage lang anwenden. Ist nach diesem Zeitraum keine Besserung eingetreten, fragen Sie Ihre Ärzt*in um Rat.

Risiken und Nebenwirkungen

  • Ambroxol wird in der Regel gut vertragen und führt nur äußerst selten zu Nebenwirkungen wie
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Durchfall
  • Sodbrennen
  • Kopfschmerzen
  • stark juckendem Hautausschlag mit Quaddelbildung und Rötung (Nesselsucht): in diesem Fall setzen Sie Ambroxol ab und sprechen Sie schnellstmöglich mit Ihrer Ärzt*in. Möglicherweise reagieren Sie allergisch auf den Wirkstoff.


Häufiger kommt es bei Asthma sowie bei Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren (Ulcus ventriculi bzw. Ulcus duodeni) zu Nebenwirkungen. Leiden Sie unter einer dieser Erkrankungen, sollten Sie nur nach Rücksprache mit Ihrer Ärzt*in Ambroxol anwenden. Dies gilt auch, wenn Sie eine Lebererkrankung haben oder Ihre Nieren nicht mehr richtig arbeiten (Niereninsuffizienz).
Kindern unter 2 Jahren soll Ambroxol nicht gegeben werden. Die Bronchien sind in diesem Alter noch sehr eng und das sich lösende Bronchialsekret könnte sich dort anstauen und entzünden.

Wechselwirkungen

Wie erwähnt, behindern Hustenstiller die Wirkung von Ambroxol.

Autor*innen

Christian Pirzer | zuletzt geändert am um 09:01 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.