Beclometason

Arzneimittel aus der Gruppe der Glukokortikoide. Beclometason hilft gegen Entzündungen, indem es lokal die Reaktionen des körpereigenen Abwehrsystems abschwächt. Dabei wirkt es wie das körpereigene „Stress-Hormon“ Kortisol – es ist sozusagen ein künstliches Kortison. Eingesetzt wird Beclometason als Nasenspray gegen allergischen Schnupfen oder Nasennebenhöhlenentzündung oder zur Inhalation gegen Asthma bronchiale und chronische obstruktive Bronchitis.

Anwendung

Beclometason ist verfügbar als:

  • Pulver zur Inhalation/Dosieraerosol (50 µg, 100 µg, 200 µg, 250 µg, 400 µg)
  • Nasenspray (50 µg/Sprühstoß, 100 µg/Sprühstoß).


Nasenspray: Lösen Sie vor der ersten Anwendung einige Male den Sprühkopf aus, bis Spray durch den Raum strömt. Vor jeder Anwendung sollten Sie sich die Nase putzen und das Spray schütteln, damit sich der Wirkstoff gleichmäßig verteilt. Führen Sie anschließend das Spray nacheinander in die Nasenlöcher und geben Sie jeweils 1 Sprühstoß ab. Richten Sie den Sprühkopf dabei nicht gegen die Nasenscheidewand, sondern von dieser weg. Beclometason-Nasenspray sollten Sie höchstens 2-mal am Tag (für je 2 Sprühstöße) nutzen.
Inhalation: Lassen Sie sich die korrekte Anwendung des Inhalators von Ihrer Ärzt*in zeigen. Nach jeder Inhalation sollten Sie etwas essen oder den Mund gründlich ausspülen, um Wirkstoffreste zu entfernen – diese begünstigen ansonsten das Wachstum von Pilzen, weil Mometason das Immunsystem der Mundschleimhaut leicht unterdrückt. Am besten inhalieren Sie vor den Mahlzeiten, achten Sie aber dennoch auf regelmäßige Abstände zwischen den Inhalationen. Maximal erlaubt sind 4 Inhalationen pro Tag.

Risiken und Nebenwirkungen

Nasenspray: Gelegentlich kribbelt oder brennt die Nasenschleimhaut oder der Rachen, die Nase kann auch leicht bluten. Manchmal hat man einen metallischen Geschmack im Mund.
Wenn Sie das Nasenspray zu lange nutzen, schädigt das möglicherweise die Nasenschleimhaut und die Nasenscheidewand. Anzeichen dafür sind eine juckende, trockene und/oder wunde Schleimhaut, eventuell mit Nasenbluten.
Inhalation: Gelegentlich treten Pilzinfektionen im Mundraum und Heiserkeit auf. Pilze erkennen Sie an weißen Flecken oder Stippchen im Mund. Durch Essen oder eine Mundspülung nach dem Inhalieren verringert sich das Risiko für Pilze deutlich. Eine weitere häufige Nebenwirkung ist eine Infektion des Rachens (Pharyngitis). Nebenwirkungen außerhalb des Mundraums und Rachens sind selten, da das Medikament kaum in die Blutbahn gelangt. Sehr selten sind allergische Reaktionen.

Wechselwirkungen

Nasenspray: Halten Sie Rücksprache mit Ihrer Ärzt*in, wenn Sie gleichzeitig kortisonhaltige Lösungen inhalieren oder Tabletten einnehmen – kortisontypische Nebenwirkungen könnten sich dann verstärken.
Inhalator: Antivirale Medikamente wie Ritonavir oder Antipilzmittel wie Itraconazol und Ketoconazol hemmen den Abbau von inhaliertem Beclometason, das Risiko für Nebenwirkungen ist dann erhöht. Umgekehrt schwächt Beclometason die Wirkung von Antidiabetika ab. Falls nötig, passt Ihre behandelnde Ärzt*in die Dosierung der Medikamente deshalb an.



Autor*innen

Dr. Tobias Höflein | zuletzt geändert am um 12:43 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.