Sprachstörungen

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Wer nur gelegentlich einzelne Wörter und Namen vergisst, muss sich keine Sorgen machen - das ist vollkommen normal.

Sprachstörungen (Aphasien) bezeichnen sowohl Schwierigkeiten beim Verstehen und Verarbeiten von Sprache als auch Störungen bei der Wortfindung, der Satzbildung und der Sinngebung. Patienten mit Sprachstörungen reden z. B. unpräzise und mit Umschreibungen, spärlich und in Kurzform ("Telegrammstil") oder wortreich und scheinbar sinnlos. Manche vertauschen Silben und Wörter, andere reden überhaupt nicht oder stets am Gesprächspartner vorbei.

Als Ursache kommen überwiegend Erkrankungen des Gehirns und psychiatrische Störungen infrage. Doch ist nicht jede "Sprachstörung" krankhaft: Wenn gelegentlich einzelne Wörter oder Namen nicht ins Bewusstsein kommen wollen, steckt dahinter meistens nur eine harmlose Vergesslichkeit.

Beschwerdebilder, ihre Ursachen, Maßnahmen und Selbsthilfe

Gelegentliche Schwierigkeiten bei der Wortfindung ohne weitere Beschwerden; verstärkt bei Stress und Müdigkeit

Ursachen:

  • Normale Vergesslichkeit
  • Frühes Zeichen einer Demenz

Maßnahme:

  • Zum Hausarzt, wenn Sie sich Sorgen machen oder weitere Beschwerden dazukommen

Plötzlich auftretende Sprachstörungen; evtl. Lähmungen, Taubheitsgefühl, Sehstörungen; evtl. Verwirrtheit

Ursachen:

Erstmaßnahme:

  • Notarzt rufen, wenn die Beschwerden länger als wenige Minuten andauern
  • Sofort zum Hausarzt, wenn die Beschwerden nach wenigen Minuten wieder völlig verschwunden sind

Plötzlich auftretende oder rasch zunehmende Sprachstörungen mit starken bis unerträglichen Kopfschmerzen; evtl. Lähmungen, Taubheitsgefühl, Sehstörungen; evtl. Verwirrtheit

Ursachen:

Erstmaßnahme:

  • Notarzt rufen

Langsam zunehmende Sprachstörungen; Persönlichkeitsveränderungen wie Reizbarkeit oder Enthemmung; Verwirrtheit, Vergesslichkeit und/oder Verlangsamung

Ursachen:

Maßnahme:

  • In den nächsten Wochen zum Hausarzt oder Neurologen

Wortsalat mit unverständlichem Inhalt; Wortneubildungen, oft fehlende Grammatik

Ursache:

Maßnahme:

  • Am selben Tag zum Psychiater oder in die Klinik

Ihre Apotheke empfiehlt

Da als Ursache praktisch immer ernste Erkrankungen des Gehirns oder der Psyche in Betracht kommen, sollten Sprachstörungen grundsätzlich ärztlich abgeklärt werden.

Autor*innen

Dr. med. Arne Schäffler; Dr. med. Brigitte Strasser-Vogel; Sektion "Ihre Apotheke empfiehlt": Dr. med. Arne Schäffler; Sandra Göbel | zuletzt geändert am um 11:38 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.