Cromoglizinsäure

Arzneimittel zur Vorbeugung allergischer Reaktionen (Antiallergikum) aus der Gruppe der Mastzellstabilisatoren. Cromoglizinsäure verhindert das Auftreten von allergischem Schnupfen (allergische Rhinitis) sowie einer allergiebedingten Bindehautentzündung (allergische Konjunktivitis). Der Wirkstoff stabilisiert die für die Immunabwehr wichtigen Mastzellen, sodass diese bei Allergenkontakt weniger Entzündungsbotenstoffe wie Histamin freisetzen. Dadurch werden Entzündungsreaktionen abgemildert.

Anwendung

Cromoglizinsäure wird entweder als Nasenspray oder in Form von Augentropfen angewendet. Beide Darreichungsformen sind in der Apotheke rezeptfrei erhältlich. Cromoglizinsäure hilft allerdings nur vorbeugend und nicht bei schon bestehenden Beschwerden. Die volle Wirkung setzt nämlich erst nach 1–2 Wochen ein. Beginnen Sie die Behandlung deshalb bereits 1–2 Wochen vor der Pollensaison oder zu erwartenden Allergenkontakten.
Wenden Sie Cromoglizinsäure morgens, mittags, abends und vor dem Zubettgehen an. Hilft diese Dosierung nicht ausreichend, können Sie Cromoglizinsäure häufiger einsetzen: Das Nasenspray darf bis zu 6-mal täglich und die Augentropfen bis zu 8-mal täglich angewandt werden. Wollen Sie beschwerdefrei bleiben, müssen Sie die Behandlung über die gesamte Pollensaison beziehungsweise den Zeitraum des Allergenkontakts weiter fortsetzen.

Risiken und Nebenwirkungen

Cromoglizinsäure ist nebenwirkungsarm und wird meist gut vertragen. Direkt nach der Anwendung entstehen manchmal Jucken oder Brennen in der Nase beziehungsweise den Augen. Beim Einsatz des Nasensprays tritt oft ein unangenehmer Geschmack im Mund auf. Dieser verschwindet aber nach kurzer Zeit wieder. Gelegentlich kommt es zu einer trockenen und wunden Nasenschleimhaut. Auch zum Nasenbluten kann es kommen.
Sind die Nebenwirkungen zu stark, empfiehlt sich die Umstellung auf einen anderen Wirkstoff, der in Tablettenform verfügbar ist. Hier eignen sich Antihistaminika wie Cetirizin oder Loratadin. Antihistaminika sind ebenfalls rezeptfrei erhältlich. Sie wirken stärker als Mastzellstabilisatoren und sind somit auch bei starken Beschwerden eine gute Alternative. Allerdings haben Antihistaminika auch mehr Nebenwirkungen. Sie machen oft sehr müde, was vor allem tagsüber unangenehm sein kann.

Autor*innen

Christian Pirzer | zuletzt geändert am um 16:37 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.