Levocabastin

Arzneimittel zur Behandlung allergischer Beschwerden wie Schnupfen oder tränender und juckender Augen. Levocabastin gehört zur Gruppe der Antihistaminika der 2. Generation. Es blockiert den Entzündungsbotenstoff Histamin, der die allergischen Reaktionen auslöst. Das gelingt, weil Levocabastin die Bindungsstellen (Rezeptoren) von Histamin besetzt. Levocabastin wirkt, indem man es direkt auf die betroffenen Schleimhäute gibt: also auf die Bindehaut bei allergischer Bindehautentzündung und auf die Nasenschleimhaut bei Heuschnupfen und anderem allergischen Schnupfen.

Anwendung

Levocabastin ist verfügbar als:

  • Augentropfen (0,5 mg/ml)
  • Nasenspray (0,5 mg/ml).

Beide Darreichungsformen sind in der Apotheke rezeptfrei erhältlich.

Bei allergischen Augenbeschwerden wie Jucken und Tränen geben Sie 2 × täglich 1 Tropfen in jeden Bindehautsack. Dazu heben Sie das untere Augenlid vom Auge ab und tropfen so direkt auf die Bindehaut. Am besten wenden Sie das Mittel morgens und abends an. Ist der Juckreiz sehr stark, dürfen Sie bis zu 4 × täglich tropfen. Kinder dürfen Sie ab einem Alter von einem Jahr mit Levocabastin-Augentropfen behandeln. Die Dosierung bei Kindern entspricht der bei Erwachsenen.


Bei allergischem Schnupfen sprühen Sie 2 bis max. 4 × täglich 1 Sprühstoß in jedes Nasenloch. Auch Levocabastin-haltige Nasensprays eigenen sich zur Behandlung von Kindern ab einem Jahr. Kinder erhalten die gleiche Dosis wie Erwachsene.


Levocabastin-Augentropfen und Nasensprays müssen Sie vor jedem Gebrauch gut schütteln. So verteilt sich der Arzneistoff gleichmäßig in der Flüssigkeit.

Risiken und Nebenwirkungen


Als häufigste Nebenwirkung machen Antihistaminika unaufmerksam, müde und schläfrig – bei Levocabastin und den weiteren Antihistaminika der 2. Generation aber deutlich schwächer als bei den älteren Antihistaminika der 1. Generation. Bei Levocabastin sind diese Nebenwirkungen besonders gering, weil das Arzneimittel nur äußerlich angewendet wird. Dadurch gelangt nur wenig Wirkstoff in den Körperkreislauf. Werden Sie trotzdem müde, sollten Sie nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen und auch keine Maschinen bedienen. Weitere Nebenwirkungen sind:

  • Kopfschmerzen
  • Schwindel
  • gereizte Augen bzw. Nasenschleimhäute (Brennen, Kribbeln, Nasenbluten)
  • unangenehmer Geschmack, wenn das Nasenspray über den Rachen in den Mund gelangt
  • Übelkeit
  • Mundtrockenheit.


Während der Behandlung mit Levocabastin-Augentropfen sollten Sie auf weiche Kontaktlinsen verzichten. Sonst besteht die Gefahr, dass sich der Wirkstoff in die Linsen einlagert. Dadurch verbleibt Levocabastin deutlich länger im Auge und es drohen mehr Nebenwirkungen.


Harte (formstabile) Kontaktlinsen sind unproblematisch. Levocabastin wirkt aber besser, wenn Sie die Kontaktlinsen vor dem Tropfen aus dem Auge nehmen und erst nach 15 Minuten wieder einsetzen.

Wechselwirkungen


Es sind keine Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten bekannt.

Autor*innen

Christian Pirzer | zuletzt geändert am um 08:52 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.