Desloratadin

Arzneimittel zur Vorbeugung und Linderung allergischer Beschwerden aus der Gruppe der Antihistaminika der 2. Generation. Allergische Reaktionen werden durch den Entzündungsbotenstoff Histamin vermittelt. Antihistaminika wie Desloratadin besetzen die Bindungsstellen (Rezeptoren) von Histamin. Dadurch blockieren Antihistaminika die Wirkung von Histamin. So lindert Desloratadin die typischen Beschwerden bei Heuschnupfen und anderem allergischen Schnupfen, allergischer Bindehautentzündung und Nesselsucht.


Desloratadin darf bereits Kindern ab 1 Jahr gegeben werden. Für die Behandlung von Kindern zwischen 1 und 2 Jahren ist eine ärztliche Verordnung notwendig. Für Erwachsene und Kinder ab 2 Jahren ist der Wirkstoff rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Allerdings sind rezeptfreie Desloratadin-Präparate derzeit nur als Tabletten verfügbar, die aufgrund ihrer Dosierung erst für Kinder ab 12 Jahren zugelassen sind. Somit muss auch für Kinder zwischen 2 und 12 Jahren vorerst/weiterhin auf verschreibungspflichtige Lösungen zum Einnehmen (Näheres siehe im nächsten Abschnitt) zurückgegriffen werden.

Anwendung

Desloratadin ist verfügbar als

  • Tablette (5 mg)
  • Lösung zum Einnehmen (0,5 mg/ml).


Beide Darreichungsformen können Sie unabhängig von den Mahlzeiten einnehmen. Für die Dosierung gilt:

  • Kinder von 1 bis 5 Jahren: 1 × täglich 1,25 mg Desloratadin (= 2,5 ml der Lösung)
  • Kinder von 6 bis 11 Jahren: 1 × täglich 2,5 mg (= 5 ml der Lösung)
  • Erwachsene und Kinder ab 12 Jahren: 1 × täglich eine Tablette zu 5 mg.


Die Behandlungsdauer richtet sich nach den Beschwerden. Bei Heuschnupfen reicht meist eine Einnahme über 1–6 Wochen, bei chronischer Nesselsucht (chronische Urtikaria) wird das Mittel über mehrere Monate angewendet. Kinder sollten ohne ärztlichen Rat nicht länger als 4 Wochen mit Desloratadin behandelt werden.


Falls Ihre Leberfunktion oder Ihre Nierenfunktion eingeschränkt ist, sollten Sie Desloratadin nur nach Rücksprache mit Ihrer Ärzt*in einnehmen. Sie wird entscheiden, ob die Dosis reduziert werden muss. Wenn Sie an Epilepsie leiden oder schon einmal einen Krampfanfall hatten, dürfen Sie Desloratadin nicht einnehmen.

Risiken und Nebenwirkungen


Als häufigste Nebenwirkung machen Antihistaminika unaufmerksam, müde und schläfrig – bei Desloratadin und den weiteren Antihistaminika der 2. Generation aber deutlich schwächer als bei den älteren Antihistaminika der 1. Generation. Werden Sie durch die Einnahme von Desloratadin müde, sollten Sie nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen und auch keine Maschinen bedienen. Nehmen Sie das Arzneimittel zukünftig besser abends vor dem Zubettgehen ein. Weitere Nebenwirkungen sind:

Wechselwirkungen


Es sind keine Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten bekannt. Allerdings sollten Sie während der Einnahme von Desloratadin auf Alkohol verzichten.

Autor*innen

Christian Pirzer | zuletzt geändert am um 15:41 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.