Arzneimittel zur Entwässerung (Diuretikum). Bei vielen Erkrankungen lagert der Körper vermehrt Wasser ein. Betroffene leiden an Schwellungen an den Beinen, Knöcheln oder Füßen. Diese sichtbaren Wassereinlagerungen heißen Ödeme. Sammelt sich Wasser in der Bauchhöhle, nehmen der Bauchumfang und das Körpergewicht zu. Auch Atemnot kann auftreten. Furosemid wirkt stark harntreibend und befördert das überschüssige Wasser mit dem Urin aus dem Körper. Die Ödeme verschwinden und die Beschwerden nehmen ab. Durch die Flüssigkeitsabnahme sinkt außerdem der Blutdruck und das Herz wird entlastet.
Furosemid hilft bei:
- Ödemen und Bauchwassersucht (Aszites) infolge einer Herzinsuffizienz oder Erkrankungen von Leber oder Nieren
- Ödemen infolge von Verbrennungen
- eingeschränkter Nierenfunktion und drohendem Nierenversagen.
Anwendung
Furosemid wird 2–4 × täglich etwa eine Stunde vor den Mahlzeiten eingenommen. Die genaue Dosierung legt Ihre Ärzt*in fest. Bei Bluthochdruck genügt meist eine zweimalige tägliche Anwendung. Dann nehmen Sie die Tabletten am besten morgens und mittags ein. Ansonsten müssen Sie wegen der harntreibenden Wirkung nachts häufig zur Toilette.
Risiken und Nebenwirkungen
Durch die gesteigerte Harnausscheidung verliert der Körper zunehmend wichtige Blutsalze (Elektrolyte) wie Kalium und Natrium. Von jeder länger dauernden Behandlung mit Furosemid drohen deshalb Störungen im Elektrolythaushalt des Körpers. Vor allem der Kaliummangel ist bedrohlich. Erste Anzeichen eines Kaliummangels sind nächtliche Wadenkrämpfe und Muskelschmerzen. Auch Herzrhythmusstörungen sind möglich. Suchen Sie unbedingt Ihre Ärzt*in auf, wenn über mehrere Tage Muskelschmerzen auftreten oder Sie öfters ein Herzstolpern bemerken. Sollten Sie Furosemid länger einnehmen, wird Ihre Ärzt*in regelmäßig die Elektrolytwerte im Blut kontrollieren. So kann sie Elektrolytstörungen frühzeitig erkennen und behandeln.
Weitere Nebenwirkungen bei der Einnahme von Furosemid:
- Haut überempfindlich für UV-Strahlen, erhöhtes Hautkrebsrisiko (im Sommer ungeschützte Hautstellen mit Sonnenschutzmittel eincremen und auf ausgiebige Sonnenbäder verzichten)
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- Blutdruckschwankungen
- Verdauungsbeschwerden
- Starkes Durstgefühl
- Schläfrigkeit
- Harnverhalt bei gutartiger Vergrößerung der Prostata (benigne Prostatahyperplasie)
- Juckender Hautauschlag mit Quaddelbildung und Rötung (Nesselsucht). Zeigen sich diese Hauterscheinungen, setzen Sie das Medikament ab und Suchen Sie unbedingt Ihre Ärzt*in auf. Möglicherweise reagieren Sie allergisch auf Furosemid.
Wechselwirkungen
Furosemid verändert die Wirkung zahlreicher anderer Medikamente, sodass diese schwächer oder stärker wirken. Bei Diabetikern ist besondere Vorsicht geboten, da Furosemid die blutzuckersenkende Wirkung von Metformin und Insulin verringert. Dadurch steigt das Risiko für eine Überzuckerung (Hyperglykämie). Um eine Überzuckerung frühzeitig zu erkennen, ist es wichtig, den Blutzuckerspiegel regelmäßig zu kontrollieren.
Als weitere Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sind bei der Einnahme von Furosemid zu erwarten:
• Nichtsteroidale Antirheumatika wie Ibuprofen und Diclofenac verringern die Wirkung von Furosemid. Dadurch steigt das Risiko, dass sich die Nierenfunktion verschlechtert. Im schlimmsten Fall droht ein akutes Nierenversagen.
• In Kombination mit anderen blutdrucksenkenden Arzneimitteln verstärken sich die Wirkungen der Medikamente gegenseitig. Der Blutdruck kann dann besonders stark abfallen.
Sprechen Sie also mit Ihrer Ärzt*in, wenn Sie Begleiterkrankungen haben oder weitere Medikamente einnehmen. So kann sie rechtzeitig mögliche Risiken erkennen und nötigenfalls ein alternatives Medikament verordnen.