Telmisartan

Blutdrucksenkender Wirkstoff aus der Gruppe der Sartane. Telmisartan blockiert das Hormon Angiotensin-II. Das Hormon beeinflusst über mehrere Mechanismen den Blutdruck. Indem das Hormon zum Beispiel die Blutgefäße verengt, lässt es den Blutdruck ansteigen. Wird das Hormon blockiert, stellen sich die Blutgefäße weit. In der Folge sinkt der Blutdruck und das Herz wird entlastet.

Telmisartan wird verordnet

Anwendung

Telmisartan ist rezeptpflichtig. Es ist als Tablette zu 20 mg, 30 mg, 40 mg und 80 mg verfügbar. Häufig ist es zusammen mit anderen Blutdrucksenkern Bestandteil von Kombinationspräparaten, beispielsweise mit einem Diuretikum wie Hydrochlorothiazid oder einem Calciumantagonisten wie Amlodipin. Telmisartan wird 1 × täglich unabhängig von den Mahlzeiten mit einem Glas Wasser eingenommen.

Einzeldosis und Tageshöchstdosis. Bei Bluthochdruck beträgt die Anfangsdosis üblicherweise 20 mg. Lässt sich der Blutdruck dadurch nicht ausreichend senken, kann Ihre Ärzt*in die Dosis auf 1 × täglich 40 mg steigern. Die Tageshöchstdosis liegt bei 80 mg.

Patient*innen mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen nehmen 1 × täglich 80 mg Telmisartan ein.

Falls Sie eine Lebererkrankung haben oder Ihre Leber nicht mehr richtig arbeitet (Leberinsuffizienz) dürfen Sie maximal 40 mg Telmisartan pro Tag einnehmen.

Die Wirkung von Telmisartan setzt langsam innerhalb der ersten beiden Behandlungswochen ein. Es dauert bis zu einem Monat, bis die volle Wirkung erreicht ist.

Risiken und Nebenwirkungen

Nebenwirkungen treten vor allem zu Beginn der Einnahme auf. Diese bessern sich aber oft im Verlauf der Behandlung. Die Nebenwirkungen sind:

  • Schwindel bis hin zu Ohnmacht, vor allem bei zu starker Blutdrucksenkung
  • Kopfschmerzen und Müdigkeit
  • Kurzatmigkeit
  • Magen-Darm-Beschwerden wie Bauchschmerzen, Übelkeit und Durchfall
  • Gelenkschmerzen (Arthralgie), Rückenschmerzen (zum Beispiel Ischialgie)
  • Hautausschlag
  • Hitzegefühl
  • trockener Husten, aber deutlich geringer als bei ACE-Hemmern.

Wechselwirkungen

Eine Kombination von Telmisartan und einem kaliumsparenden Diuretikum wie Spironolacton oder einem ACE-Hemmer wie Ramipril ist nicht sinnvoll. Durch die Kombination der Wirkstoffe steigt das Risiko, dass sich zu viel Kalium im Blut ansammelt (Hyperkaliämie). Dann drohen neben Empfindungsstörungen und Muskelbeschwerden auch gefährliche Herzrhythmusstörungen. Gleichzeitig erhöht sich bei solch einer Kombination auch das Risiko für eine Nierenschwäche (Niereninsuffizienz).

Nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen oder Acytelsalicylsäure (ASS) verringern die Wirkung von Telmisartan.

Die Kombination von Telmisartan mit dem Blutdrucksenker Aliskiren ist insbesondere bei Diabetiker*innen nicht erlaubt, da das Risiko für einen Schlaganfall steigt.

Autor*innen

Dr. med. Tobias Höflein | zuletzt geändert am um 15:34 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.