Beckenbodentraining: das A und O bei Senkungs- und Inkontinenzbeschwerden

Andere Wirkstoffe dieser Gruppe

Dialyse Harnblasenspiegelung Nierenschäden durch Schmerzmittel Gezielt gegen Blasenschwäche Nierenkrebs Nierenfehlbildungen und Nierenfehllagen Natürliche Medizin: Inkontinenz bei Kindern Mit Botox gegen Reizblase? Harnweginfekt und Blasenentzündung Mit Yoga gegen Blasenschwäche Diuretika – Medikamente zur Entwässerung Nephroblastom Urämie Vitalstoffcocktail Spargel Gesundes Essen für kranke Nieren Richtig Trinken bei Diabetes Krank durch Stress im Job Viel Trinken bei Blasenentzündung Arznei: Achtung bei Nierenschwäche Vom Sportler zum Patienten Nierenversagen, akutes Harnblasenkrebs Harnröhrenentzündung Einlagen, Windeln oder Pants besser? Urodynamik, Blasendruckmessung, Harnstrahlmessung Antibiotikum bei Blasenentzündung? Ohne Schmerzen Wasserlassen Nierensteine schonend entfernen Nierenarterienstenose Urindiagnostik Nephrotisches Syndrom Glomerulonephritis Inkontinent durch Crossfit-Training? Vergrößerte Prostata Wiederholter nächtlicher Harndrang Nierenversagen, chronisches Interstitielle Zystitis Husten geht auf die Blase Antibiotikum bei Blasenentzündung? Unerkannter Bluthochdruck Bildgebende Verfahren in der Urologie Gezielt gegen Blasenschwäche Die medizinischen Fachgebiete Nephrologie und Urologie IGeL-Check auf Blasenkrebs Harnwegsinfekte bei Kindern Harnweginfekt und Blasenentzündung Spaltblase Fresszellen bremsen Gicht aus Nierensteine-Risiko im Sommer Dialyse zu Hause durchführen? Nierengesundheit bei Diabetes Harnröhrenverengung und Harnröhrenstriktur Nierenschäden bei Diabetes Tipps gegen Blasenentzündung Untersuchungen bei eingeschränkter Nierenfunktion Aktiv leben Pinkelpause schadet der Blase Aufbau und Funktion von Nieren und Harnwegen Buch-Tipp: Prostata Harninkontinenz lindern Rheumatische Beschwerden bei Gicht Beere schützt die Frauenblase Nebenwirkungen an der Niere Blasenentzündung sanft behandeln Nierenbeckenentzündung, akute Vesikorenaler Reflux Chronische Nierenkrankheiten Harnröhrenklappen Nierenbeckenentzündung, chronische Eistee fördert Nierensteine Immer wieder Blasenentzündung? Harnsteine dauerhaft loswerden Nierenverletzungen Reizblase Harnwegsinfekt mit Fieber Tipps gegen den Durst Nierensteine und Nierenkolik Schmerzmittel können Nieren schaden Trinken ist oberstes Gebot Hautreizung unter Windeln vermeiden Nieren- und Blasenkrebs Nierenschäden bei Kindern Blasenentzündung in der Badesaison Harninkontinenz Mittelmeerküche bei Nierenkrankheit? Gesunde und starke Blase Nierentransplantation Diabetisches Nierenleiden Harnweginfekt und Blasenentzündung Reizblase: Wenn’s ständig läuft Blasenentzündung vorbeugen Cranberrys bei Harnwegsinfekten Blasenentzündung im Winter Harnblasenverletzung und Harnröhrenverletzungen Inkontinent durch Crossfit-Training? Interstitielle Nierenentzündung Blasenentzündung

Der Beckenboden ist ein kompliziertes Geflecht aus verschiedenen Muskelgruppen, das von Harnröhre, Scheide und Enddarm durchzogen wird. Wird die Muskulatur schwächer, ist ein konsequentes Training des Beckenbodens entscheidend. Zudem hat es gleich drei positive Effekte: Es mindert oder beseitigt Belastungsinkontinenzbeschwerden, lindert die Beschwerden einerGebärmuttersenkung und steigert bei vielen Frauen das sexuelle Empfinden und die Orgasmusfähigkeit.

Bei entsprechenden Beschwerden gibt es einige Stunden Beckenbodentraining häufig sogar auf Rezept, das bei einem Physiotherapeuten gegen geringe Selbstbeteiligung eingelöst werden kann. Aber auch viele Volkshochschulen oder Sportstudios bieten Beckenbodentraining in (kostengünstigen) Kursen an. Trotzdem sollte das Beckenbodentraining nicht auf die wenigen Übungsstunden unter fachlicher Anleitung beschränkt bleiben, sondern auch regelmäßig zu Hause durchgeführt und ein fester Bestandteil des Tagesablaufs werden.

Übungen für zu Hause

  • Unterbrechen Sie beim Wasserlassen bewusst für einige Sekunden den Harnstrahl, indem Sie die entsprechenden Muskeln anspannen – dies sind die Muskeln des Beckenbodens. Wiederholen Sie diese Übung mehrmals täglich.
  • Führen Sie dieses Anspannen der Beckenbodenmuskulatur auch im Sitzen am Schreibtisch, in der Bahn oder im Auto durch. Halten Sie die Spannung zehn Sekunden lang, dann lassen Sie wieder locker – mehrmals pro Tag und mindestens zehnmal. Stellen Sie sich dabei vor, Sie ziehen einen Lift über mehrere Etagen Ihres Beckenbodens hoch und lassen ihn dann langsam wieder absinken.
  • Legen Sie sich auf den Rücken und stellen Sie die Füße bei stark gebeugten Knien auf. Atmen Sie ein und spannen Sie dabei die Beckenbodenmuskulatur an. Bewegen Sie dann die geschlossenen Knie langsam zur rechten Seite. Atmen Sie aus. Mit dem nächsten Einatmen spannen Sie erneut die Beckenbodenmuskulatur an und heben die Knie wieder an. Ausatmen. Anschließend das Gleiche nach links ausführen. Wiederholen Sie die Übung dreimal zu jeder Seite.
  • Legen Sie sich auf den Rücken und stellen Sie die Füße bei leicht gebeugten Knien auf. Atmen Sie ein, spannen Sie Ihre Bauch- und Beckenbodenmuskeln an und heben Sie ganz langsam das Gesäß an, bis Oberschenkel und Bauch eine Linie bilden. Die Schultern und der Kopf bleiben dabei locker am Boden liegen. Halten Sie die Spannung zehn Sekunden lang, atmen Sie aus und senken Sie dabei das Gesäß wieder ganz langsam. Wiederholen Sie die Übung fünfmal.
  • Steigerung: Klemmen Sie sich ein kleines Kissen zwischen die Knie und führen Sie dann die vorherige Übung wie beschrieben aus, nur pressen Sie dabei noch das Kissen zusammen. Das verstärkt die Anspannung der Beckenbodenmuskulatur.
  • Setzen Sie sich auf einen Gymnastikball und rollen Sie das Becken vor und zurück, um die vorderen und hinteren Anteile der Beckenbodenmuskulatur zu erspüren.

Beckenbodentraining mittels Elektrostimulation

Zur Unterstützung des Beckenbodentrainings dienen verschieden schwere Kunststoffkegel, Vaginalkonen genannt, die wie ein Tampon in die Scheide eingelegt und mit der aktiv angespannten Beckenbodenmuskulatur mindestens 20 Minuten gehalten werden müssen. Im Fortlauf des Trainings wird das Gewicht dann schrittweise gesteigert.
Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Die Elektrostimulation des Beckenbodens eignet sich für Frauen, die zu Beginn des Beckenbodentrainings ihren Beckenboden weder fühlen noch bewusst anspannen können. Da in diesem Fall meistens die Nervenfunktionen zwischen Rückenmark und Beckenbodenmuskel gestört sind, versucht man diese mittels Elektrostimulation anzuregen. Durch die geringen Stromimpulse bewegen sich die Beckenbodenmuskeln. Das beugt einem weiteren Muskelabbau vor und fördert im Idealfall auch die Orgasmusfähigkeit. Dieses Verfahren ist vergleichbar mit aktivem Muskeltraining. Dafür wird eine tampongroße Elektrode in die Scheide eingeführt, die in regelmäßigen Abständen Stromimpulse an die Beckenbodenmuskulatur und ihrer zuführenden Nerven abgibt. Erste Erfolge zeigen sich normalerweise nach etwa vier Wochen. Die Kosten werden im Krankheitsfall von den gesetzlichen Krankenkassen (bei privaten Krankenkassen auf Anfrage) getragen. Elektrostimulationsgeräte sollten nicht während der Menstruation, in der Schwangerschaft oder im Wochenbett benutzt werden. Nebenwirkungen sind nicht bekannt.

Autor*innen

Dr. med. André Lauber, Dr. med. Martina Sticker, Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). Überarbeitung und Aktualisierung: Dr. med. Sonja Kempinski | zuletzt geändert am um 13:35 Uhr


Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.